Wettkampf Ratzeburger Adventslauf 2022

Besser spät als nie folgt nun mein Beitrag zum Adventslauf in Ratzeburg, der dieses Jahr bereits zum 32. Mal stattgefunden hat. Jedes Jahr am 1. Adventssonntag gibt es einen 26-Kilometer-Lauf um den Ratzeburger See. Ich weiß leider nicht, welche Läufe es beim ersten Mal im Jahr 1990 gab, aber in diesem Jahr hatte man die Wahl zwischen drei Distanzen: den Hauptlauf mit 26 Kilometern um den Ratzeburger See und außerdem einen 7,3-Kilometer-Lauf um den Küchensee sowie einen 1,5-Kilometer-Kinder- und Jugendlauf.

Die Strecken des Ratzeburger Adventslaufs 2022: Der 26-Kilometer-Lauf um den Ratzeburger See (blaue Linie), der 7,3-Kilometer-Lauf um den Küchensee (rote Linie) und der 1,5-Kilometer-Kinderlauf (grüne Linie). Der grüne Punkt ist der Start und der rote Punkt die Ziellinie.
(Quellen: Karte von OpenStreetMap, Strecken von der Adventslauf-Webseite)

Ich bin schon 2020, als ich an den ersten Wettkämpfen teilgenommen hatte, über den Adventslauf gestolpert, aber damals waren mir die 26 Kilometer noch viel zu viel. Mittlerweile bin ich ja den ein oder anderen Halbmarathon gelaufen und so sind die 26 Kilometer für mich persönlich eine spannende Distanz, denn nochmal 5 Kilometer auf einen Halbmarathon drauflegen, wäre schon eine Herausforderung für mich.

Im Frühjahr hatte ich den 26-Kilometer-Lauf noch grob auf meinem Plan für dieses Jahr, aber nachdem ich im Sommer an Covid erkrankte und sehr froh war, im Oktober den Lübecker Halbmarathon überhaupt geschafft zu haben, schloss ich die große Distanz für mich aus.

Trotzdem wollte ich das Event unterstützen, also meldete ich mich für den Lauf um den Küchensee an. 7,3 Kilometer sind für mich eine normale Trainingsdistanz, die auch gut zu bewältigen ist, wenn das Wetter nicht mitspielen sollte. An sowas sollte man nämlich auch denken, wenn man am 1. Advent, der üblicherweise Ende November bis Anfang Dezember ist, an einem Laufevent teilnimmt 😉.

Ich nahm mir zwischen dem Lübecker Halbmarathon Ende Oktober und dem geplanten Adventslauf Ende November bewusst etwas Auszeit vom Laufen und ging alles ganz ruhig an. Ich hatte keinen Trainingsplan, sondern lief einfach lockere Runden, wenn es passte, was mir zugegebenermaßen wirklich guttat. Aber dann war es auch schon so weit und das Adventswochenende stand vor der Tür. Ich holte meine Startunterlagen einen Tag vorher ab, damit wir am Wettkampftag sozusagen direkt loslaufen konnten.

Tatsächlich kam es auch fast so, denn in Ratzeburg war mehr los, als ich erwartet hätte. Die Innenstadt war gut gefüllt und viele Laufwillige sowie eine Menge Publikum tummelten sich in den teils gesperrten Straßen. Sehr schön, dass dieser Lauf so beliebt ist! Wir erreichten irgendwann den Start und nach dem üblichen Abstecher zur Toilette begann schon der Countdown für den Lauf. Mein Laufpartner in Crime Christian hatte sich die 26 Kilometer vorgenommen und ich, wie erwähnt, die kleine 7,3-Kilometer-Runde um den Küchensee. Nachdem der Kinderlauf um 11 Uhr gestartet war, fielen die Startschüsse für den Küchensee- und den Ratzeburger-See-Lauf gleichzeitig um 11:15 Uhr – allerdings starteten wir in unterschiedliche Richtungen. Während es für mich in Südrichtung ging, verlief die große Runde Richtung Osten. Spannende Umsetzung, die mir gut gefallen hat.

Das Wetter war übrigens hervorragend. Es war mit 5 °C zwar frisch, aber nicht eiskalt und außerdem kam während des Laufs sogar die Sonne raus! Da es sich um einen Adventslauf handelte, hatte ich mir stilecht eine Weihnachtsmütze aufgesetzt, aber leider gab es weniger kostümierte Läufer, als ich erwartet hätte. Da beneide ich dann doch den XMASS-Run in St. Pauli, bei dem allerdings auch das beste Kostüm prämiert wird.

Nach kurzer Zeit hatte ich meine Pace gefunden und mich in der Menge einsortiert. Eigentlich wollte ich den Adventslauf als Referenzzeit für meinen nächsten Halbmarathontrainingsplan verwenden, aber die Idee verwarf ich schon nach ein paar Metern. Die Menge an Läufern in Kombination mit den schmalen Wegen um den See erschwerten das Überholen und so entschloss ich, einen entspannten, aber zügigen Lauf draus zu machen. Ich war zudem auch von mir selbst überrascht, denn ich war doch recht flott unterwegs – bei Wettbewerben mit längeren Distanzen sieht das ganz anders aus und ich finde mich meist im hintersten Drittel der Lauftraube wieder. Aber beim Adventslauf geht es ja nicht um Bestzeiten, sondern um einen schönen Lauf um die Ratzeburger Seen – und das war es für mich auch! Die Sonne schien, es lief sehr gut für mich und nach einer Dreiviertelstunde erreichte ich das Ziel. Das hat Spaß gemacht!

Mein Zieleinlauf beim Küchensee-Lauf des Adventslauf Ratzeburg 2022

Als ich im Ziel eintraf, war im Zielbereich einiges los. Ich habe fürs Zielfoto mal wieder mein allerschönstes Gesicht rausgeholt, oder anders gesagt: Ich habe nicht dran gedacht, dass es ein Foto geben wird und habe dementsprechend geguckt 😅 und nahm dann die „Medaille“ entgegen. Schöne Sache: Es gibt hier keine Umhängemedaille aus Metall, sondern eine essbare Variante mit dem Emblem des Adventslaufs. Omnomnomnom!

Vom Ziel aus ging es für mich schnell nach Hause und unter die Dusche, denn ich wollte den Zieleinlauf der 26-Kilometer-Runde nicht verpassen. Mein Plan ging auf und wir waren rechtzeitig zurück, um Christian nach seinem Zieleinlauf seine Sachen zu geben. Die 26 Kilometer sind doch nochmal eine ganz andere Hausnummer als die kleine Runde um den Küchensee! Auch wenn mir der Küchenseelauf für meinen läuferischen Jahresabschluss gut gefallen hat, liebäugle ich immer noch mit der Umrundung des Ratzeburger Sees. Mal sehen, was 2023 so bringt und ob ich mir die Distanz nächstes Jahr zutraue.

Ich möchte mich an dieser Stelle auf jeden Fall für die tolle Organisation und Umsetzung des Adventslaufs bedanken. Es hat mir Spaß gemacht und ich bin sehr gerne wieder am Start! Kleinere Laufevents wie dieses haben einen ganz anderen Charme als Großevents, bei denen es um Streckenbestzeiten und Leichtathletikmeisterschaften geht und mir gefallen sie dadurch sehr.

Wettkampf 15. Stadtwerke Lübeck Marathon

Seit 2008 findet in Lübeck jährlich im Oktober der „Stadtwerke Lübeck Marathon“ statt. Start und Ziel befinden sich auf der Lübecker Altstadtinsel und die Strecke führt einmal bis nach Travemünde und zurück. Neben dem vollen Marathon mit 42,195 km gibt es noch die Halbmarathon-Distanz sowie einen 10-km-Volkslauf, einen 4,2-km-Familienlauf. Außerdem kann man den Marathon als 2er- oder 10er-Staffel laufen.

Halbmarathon-Strecke beim Stadtwerke Lübeck Marathon

Für mich liegt dieses Laufevent ja sozusagen vor meiner Haustür. Ende 2019 bin ich meine ersten 10-km-Wettkämpfe gelaufen und pandemiebedingt hatte ich 2020 viel mehr Zeit fürs Lauftraining, sodass ich mich motiviert genug fühlte, die Halbmarathon-Distanz schaffen zu wollen. September 2020 entschied ich mich spontan, mich für den Lübecker Halbmarathon anzumelden. Durch Covid wurde der 13. Stadtwerke Lübeck Marathon dann nicht vor Ort, sondern erstmalig virtuell durchgeführt. Das bedeutet, dass jeder Teilnehmer die Strecke an einem Ort seiner Wahl ablaufen kann und der Lauf getrackt und digital übermittelt wird, was durch Lauf-Uhren und -Apps einfach möglich ist.

Der Lübecker Halbmarathon sollte mein allererster Halbmarathon sein und am Ende war er aus persönlichen Gründen für mich Therapie. Kopf aus, laufen und die 21,1 km einfach nur schaffen. Das gelang mir in 2:49:38 Stunden und mein Foto meines Laufs wurde sogar mit aufs Poster gedruckt, das es im Anschluss an die virtuelle Veranstaltung zusammen mit Medaille und Urkunde gab.

Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, meldete ich mich im April 2021 erneut für den Halbmarathon in Lübeck an. Am 24. Oktober 2021 fand der 14. Stadtwerke Lübeck Marathon wieder vor Ort statt. Ich selbst hatte in der Zwischenzeit weiter trainiert und erfolgreich am Insellauf-Halbmarathon und dem PSD Bank Halbmarathon in Hamburg teilgenommen – letzterer war übrigens eine Woche vor dem Lübecker Halbmarathon!

Um das zu erklären, muss ich ein wenig ausholen: Ich hatte mich längst für den Lübecker Halbmarathon angemeldet, als ich im Juni 2021 beim virtuellen Hamburg-10k-Lauf teilgenommen habe. Unter allen Teilnehmern dieses Laufs wurde im Anschluss ein Startplatz für den PSD Bank Halbmarathon in Hamburg am 17. Oktober 2021 verlost und ich gehörte zu den glücklichen Gewinnern. Ich habe mich sehr gefreut, aber eine ganze Weile mit mir gehadert, da ich somit zwei Halbmarathons an zwei Sonntagen hintereinander laufen würde. Am Ende löste ich meinen Gewinn ein und finishte den 7. PSD Bank Halbmarathon in 2:25:32 Stunden. Durch mein Training war ich ganz gut in Form, aber trotzdem schlauchten mich die 21,1 km im Wettkampf, sodass ich nicht sicher war, ob es in Lübeck nur 7 Tage später genau so gut laufen würde.

Aber die Angst stellte sich als unbegründet heraus, denn auch der 14. Stadtwerke Lübeck Marathon lief sehr gut für mich und ich kam in 2:21:06 Stunden ins Ziel. Ich war damit fast eine halbe Stunde schneller als bei meinem allerersten Halbmarathon ein Jahr zuvor, unterbot sogar meine PSD-Bank-Halbmarathon-Zeit von vor einer Woche um 4 Minuten und erzielte somit in Lübeck meine neue persönliche Bestzeit! Jawoll!

Mein nächstes Ziel war somit klar: In Lübeck im Jahr 2022 die Bestzeit erneut knacken! Leider hat mich dann meine an sich mild verlaufene Covid-Infektion konditionell so sehr aus der Bahn geworfen, dass ich Ende August nach dem für mich sehr herausfordernden Möllner City-Lauf noch stark daran zweifelte, im Oktober überhaupt 21,1 km zu schaffen.

Doch der September war für mich ein Monat der Lichtblicke. Die Kondition kehrte langsam zurück und Stück für Stück schaffte ich im Lauftraining auch längere Distanzen. Nachdem ich den Köhlbrandbrückenlauf erfolgreich überstanden hatte, absolvierte ich einen 2-Stunden-Trainingslauf. Zwar schaffte ich in der Zeit statt der üblichen 16 bis 17 Kilometer lediglich 14, aber es ging mir gut und so beschloss ich, beim Halbmarathon des 15. Stadtwerke Lübeck Marathon am 23. Oktober 2022 anzutreten.

Im Vergleich zum Vorjahr war im Startbereich viel mehr los, außerdem war das Wetter mit Sonnenschein und 12 bis 14 °C wirklich schön. Langärmlig zu laufen sollte sich als Fehler herausstellen, aber ich konnte die Jacke zum Glück ausziehen. Der Startschuss fiel um 11 Uhr und über eine leicht geänderte Strecke aufgrund einer Baustelle in der Breiten Straße ging es über die Königsstraße Richtung Norden. Ich hatte in der Tapering-Woche wirklich ruhig gemacht, dennoch lief es von Anfang an nicht ganz flockig. Wie für mich üblich lief ich den ersten Kilometer unter meiner Zielpace, aber ich lasse mich doch lieber in der Masse mitziehen, solange mein Puls noch niedrig ist, statt mich direkt nach hinten zurück fallen zu lassen. Die Kilometer waren anstrengend, aber 13 Wochen nach meiner Covid-Infektion fühlten sie sich zumindest nicht mehr an wie ein Vielfaches. Der Weg zum Herrentunnel war trotzdem lang, dafür war die Senke eine Wohltat und ich ließ sozusagen einfach laufen – meine Uhr zeigte eine Pace von bis zu 4:50 min/km an, wobei man der unter der Trave ohne echten GPS-Empfang wohl nur bedingt Glauben schenken darf 😉 Den darauffolgenden Anstieg verkraftete ich auch gut und nach 1:15:34 Stunden erreichte ich den Wendepunkt. Kurze Zeit später hieß es wieder bergab und bergauf im Tunnel, was sich doch anstrengender anfühlte als beim ersten Mal. Bei Kilometer 16 begann dann allerdings mein rechtes Bein zu ziehen. Ich konnte nicht genau definieren, wo genau das Ziehen herkam, irgendwo aus dem Bereich Knie, aber nicht direkt mit weiterem Verlauf ins Schienbein. Wie auch immer, es wurde nicht schlimmer, allerdings auch nicht besser, was dazu führte, dass ich lieber etwas Tempo raus nahm und zügig, aber bedacht die restlichen 5 Kilometer absolvierte. Ich bin froh, dass sich daraus keine Schmerzen entwickelt haben und da Gesundheit immer vor geht, bin ich um die verlorenen Sekunden bis Minuten auch nicht traurig.

Vielmehr bin ich sehr glücklich, nach 2:34:53 Stunden das Ziel erreicht zu haben, denn zuvor hatte ich noch mit einer Zielzeit von rund 3 Stunden gerechnet, basierend auf dem Trainings-Longrun zwei Wochen zuvor.

15. Stadtwerke Lübeck Marathon (Halbmarathon-Distanz)

Dieser Halbmarathon war für mich wirklich anstrengend, aber ich freue mich sehr, trotz aller Zweifel doch teilgenommen und es geschafft zu haben. Die Medaille für dieses Jahr habe ich mir wirklich verdient und sie wird hier einen Ehrenplatz bekommen, denn sie bedeutet für mich auch, dass man auch in schlechten Zeiten das Laufen nicht an den Nagel hängen, sondern dran bleiben sollte.

Wettkampf 12. Köhlbrandbrückenlauf

Seit einigen Jahren ist der 3. Oktober neben dem Tag der deutschen Einheit auch ein ganz besonderer Tag für Läufer, denn an diesem Tag findet der Köhlbrandbrückenlauf statt. Die Köhlbrandbrücke ist eine Schrägseilbrücke im Hamburger Hafen, die einen Seitenarm der Süderelbe überspannt und dabei mit einer Steigung von bis zu 4 % 53 Meter lichte Höhe erreicht.

Bild: © Ajepbah / Wikimedia Commons

Das besondere an diesem Lauf ist, dass die Köhlbrandbrücke eigentlich ausschließlich für Fahrzeuge freigegeben ist. Fahrradfahrer und Fußgänger dürfen sie normalerweise nicht betreten, aber am 3. Oktober gibt es für den Köhlbrandbrückenlauf eine Ausnahmegenehmigung. Außerdem ist die Steigung für Norddeutsche wie mich durchaus eine Herausforderung, die man in der Umgebung sonst kaum findet 😀

Höhenverlauf des Köhlbrandbrückenlaufs

Ich selbst hatte mich Dezember 2019 für meinen ersten Köhlbrandbrückenlauf am 3. Oktober 2020 angemeldet. Dann begann die Pandemie und auch der Köhlbrandbrückenlauf wurde stark reduziert. Damals wurden alle Teilnehmer in Stundenslots aufgeteilt und stündlich fiel ein Startschuss, um Ansammlungen zu vermeiden. Dann kamen wir auch noch eine Viertelstunde zu spät an und legten einen fliegenden Start hin. Es gab kein Drumrumprogramm, sondern einfach nur den Lauf und trotzdem hat mir die Strecke so gut gefallen, dass ich mich direkt für den Köhlbrandbrückenlauf 2021 angemeldet hatte.

Letztes Jahr fanden die Läufe wie vorher auch üblich wahlweise mit Startschuss um 9 Uhr, 12 Uhr oder 15 Uhr statt – allerdings sorgten Bauarbeiten dafür, dass der Lauf nicht am 3. Oktober, sondern ersatzweise am 19. Dezember 2021 stattfand. Das war ganz schön kühl, die 10 Minuten vom Jacke abgeben bis zum Start fühlten sich an wie eine Ewigkeit, aber auch das hielt mich nicht ab.

Natürlich wollte ich auch dieses Jahr wieder laufen und meldete mich direkt im Dezember letzten Jahres für den 12-Uhr-Start an. Der Termin rückte näher und durch meine Covid-Infektion im Juli und meinen Konditionsverlust war der Köhlbrandbrückenlauf für mich dieses Jahr keine Routine, sondern eine besondere Herausforderung. Es waren, wie beim Möllner Citylauf, wieder 12 Kilometer, aber es gibt eine nicht zu vernachlässigende Steigung und einen Besenwagen nach 1:45 Stunden, da die Strecke zwischen den Läufen für den Verkehr freigegeben werden muss.

Ich habe zwischendurch wirklich überlegt, ob ich dieses Jahr starten will, aber entschied mich schlussendlich, es zumindest zu versuchen. Mehr als vom Besenwagen einsammeln lassen konnte ja nicht passieren 😉 Und so ging es am 3. Oktober, einem Feiertags-Montag, nach Hamburg. Ich war überrascht, wie viel dieses Jahr um die Startlinie herum los war. Es gab diverse Buden und Stände mit allerlei Dingen: Von Backwaren, Bratwurst und Kaffee über das Hamburger Hafenmuseum bis zu Laufkleidungspavillons war alles dabei. So viel Trubel war völlig neu für mich, hatte ich ja während der Pandemie zwei Mal an diesem Lauf teilgenommen und dabei nicht mal eine Umkleide zur Verfügung gehabt. Dementsprechend gefüllt war es auch, denn dieses Jahr waren neben den Läufern auch viele andere Menschen zum Anfeuern dabei.

Das Wetter war nicht mehr sommerlich, aber im Vergleich zum Vorjahr fror ich mir ohne Jacke wenigstens nicht die Finger ab. Außerdem war ich froh, dass sich der angesagte Regen für unsere Startzeit um 12 Uhr doch etwas relativiert hatte. Es war wolkig, aber trocken und nicht allzu windig. Gute Laufbedingungen also! Der Startschuss fiel und eine Menge Läufer setzte sich in Bewegung. Die ersten Kilometer waren locker-flockig, die erste kleine Steigung über eine kleinere Straßenbrücke hinweg fiel mir gar nicht wirklich auf und dann folgte die lange Gerade mit der auffälligen Köhlbrandbrücke genau voraus. Als die Steigung begann, lief es für mich weiterhin relativ locker. Ich war wie erwartet deutlich langsamer als im Vorjahr und mein Puls war dauerhaft im roten Bereich, aber es lief von meinem persönlichen Gefühl her trotzdem gut.

Am Wendepunkt nach 6 Kilometern gab es dann Wasser oder isotonische Getränke und hier muss ich die Organisation loben: Die Mehrwegbecher finde ich klasse! Das sollte die Müllberge nach dem Laufevent deutlich verringern und ich hatte auch das Gefühl, dass die Becher eher in den Sammelbehältern landen als die Einwegplastikbecher bei anderen Events, die gehäuft am Straßenrand zu finden sind. Für die erste Hälfte hatte ich 42:08 Minuten gebraucht und damit war ich zufrieden. Der 1:45:00-Besenwagen war also weit entfernt und ich war motiviert, das Ziel gesund und munter zu erreichen.

Auf dem Rückweg gab es dann doch noch einen Nieselschauer, der aber nicht wirklich unangenehm war. Mein Puls von über 170 und ich waren vielmehr froh über eine kleine Erfrischung! Am Ende erreichte ich in 1:27:34 Stunden die Ziellinie. Der Lauf war für mich durchaus anstrengend und ich war froh, im Ziel zu sein, aber es hat Spaß gemacht!

Köhlbrandbrückenlauf 2022 – Langsam, aber gut gelaunt!

Gute 5 Minuten fehlten mir zu meiner Zeit aus 2021, aber unter Berücksichtigung meiner Covid-Infektion und nach dem für mich wirklich sehr anstrengenden 12-Kilometer-Citylauf in Mölln vor ein paar Wochen, bei dem ich zeitweise gehen musste, bin ich sehr zufrieden. Es scheint wirklich, als würde das Training so langsam wieder Wirkung zeigen und es wird langsam besser, aber zu meiner alten Form ist es noch ein langer Weg.

Allerdings schmeckten das frische, warme Franzbrötchen und das Zitronen-Radler im Ziel umso besser, denn ich habe mich trotz Zweifel getraut und bin stolz, den Lauf geschafft zu haben. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei und dann hoffentlich mit einer neuen persönlichen Bestzeit!

Ist der Covid-Knoten geplatzt?

Seit meiner Covid-Infektion Ende Juli war ich im Alltag zwar nicht merklich eingeschränkt, aber das Lauftraining fiel mir immens schwer. Jeder gelaufene Kilometer fühlte sich an wie früher fünf, meine Beine wurden schnell schwer wie Blei und es lief wirklich schleppend. Obwohl die Infektion selbst mild verlaufen und schon nach einer Woche mit Erkältungssymptomen verschwunden war, hinterließ sie bei mir einen deutlichen Einbruch in meiner Kondition beim Sport. Über die Zeit kristallisierte sich für mich heraus, dass mein Puls bei Belastung konstant rund 15 Schläge höher lag als vorher. Zusätzlich fiel mir das Laufen insgesamt nicht mehr leicht, sondern war eine Belastung für mich, wie ich es überhaupt nicht gewohnt war.

Dementsprechend hatte ich meine ursprüngliche Zielzeit von 55 Minuten beim Hamburg-10k im August längst verworfen und war froh, die 10 Kilometer überhaupt geschafft zu haben, auch wenn ich 76 Minuten dafür gebraucht hatte. Der Möllner Citylauf war dann aber gewissermaßen mein Tiefpunkt. Die 12 Kilometer waren für mich persönlich deutlich anstrengender, als ich je erwartet hätte. Obwohl ich ruhig und langsam lief, bin ich trotzdem zwischendurch gegangen, weil meine Beine zu müde wurden und ich insgesamt erschöpft war. Am Ende schaffte ich es in 1 Stunde und 34 Minuten ins Ziel – und war damit ebenfalls rund 20 Minuten langsamer als im Vorjahr.

Diese Erfahrung führte dazu, dass ich mir eingestehen musste, die geplanten 10 Meilen (16,1 km) beim Airport Race in Hamburg nicht laufen zu können. So meldete ich mich auf den 5-km-Lauf des Airport Race um war hinterher sehr froh, denn trotz der kurzen Distanz forderte mich der Wettkampf. Aber er war für mich auch ein Lichtblick, denn mit einer Zielzeit von 34:29 Minuten lag meine Pace unter 7 min/km! Für viele mag das lächerlich langsam sein, aber für mich war das nach den ersten Post-Covid-Trainings mit Paces von 8 bis 9 min/km ein gutes Zeichen.

Nichtsdestotrotz ging es schleppend weiter. Ich machte zwischen Trainings wie früher auch konsequent mindestens einen Tag Pause, meistens aufgrund der schweren Beine sogar mehr, und auch die Einheiten selbst waren nicht fordernd. Ich lief locker und langsam und trotzdem musste ich teilweise nach 3 Kilometern das Training abbrechen, weil es sich einfach nur nach Quälerei anfühlte. Aber lieber länger pausieren als sich ernsthaft verletzen! Dennoch war das eine wirklich schwere Zeit, denn sich bei diesem Trauerspiel motiviert zu halten, war eine immense Herausforderung für mich.

Letzte Woche geschah dann aber etwas Überraschendes: Ich schnürte nachmittags meine Laufschuhe für ein lockeres Training ohne großes Kilometer- oder Zeitziel. Ich wollte einfach laufen, um am Ball zu bleiben und erhoffte mir, damit langsam aber sicher wieder zu meiner alten Form zurückzukehren. Das Wetter war herbstlich, aber angenehm und sonnig und nach den ersten Kilometern fiel mir auf, dass ich deutlich weniger angestrengt war, als bei den letzten Läufen. Ich mochte es kaum glauben, aber ich lief locker weiter und am Ende wurden es etwas mehr als 6 Kilometer. Ich fühlte mich ganz gut und hatte sogar das Gefühl, dass ich noch hätte weiter laufen können. Dieses Gefühl hatte ich seit über 3 Monaten nicht gehabt – aber ich wollte mich nicht zu früh freuen!

Ein paar Tage später hatte ich Zeit und bin erneut ohne genaues Ziel los gelaufen. Und – ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll – es lief einfach! Eigentlich wollte ich rund eine Stunde laufen, aber nach knapp 4 Kilometern ohne Beschwerden plante ich spontan um und drehte eine schöne Runde durch die Natur, ganz entspannt und locker-flockig. Es lief so gut, dass ich die 10 Kilometer voll machte und hinterher war ich so euphorisch, wie lange nicht mehr. Ich hätte absolut nicht erwartet, dass ich nach den durchweg deprimierenden Läufen mit schweren Beinen und nicht enden wollenden Kilometern auf einmal einen so lockeren Trainingslauf erleben würde. Es ist, als wäre von jetzt auf gleich der Knoten geplatzt und ich bin ein großes Stück in Richtung alte Trainingsform gerutscht, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das gemacht habe. Ich dachte, das würde eher Stück für Stück ganz schleichend über die Zeit passieren und ich traue mich immer noch nicht so ganz, mich zu freuen, aber die beiden Läufe waren definitiv ein Motivations-Booster! Hinzu kommt, dass ich beim lockeren 10-Kilometer-Trainingslauf eine Durchschnitts-HF von 141 hatte, was ebenfalls überraschend niedrig ist und sogar in meinem grünen HF-Trainingsbereich liegt.

Heute beschloss ich, nur 45 Minuten zu laufen und zu schauen, wie mein Körper nach der Belastung des Longruns so drauf ist. Und auch heute lief es wirklich gut, allerdings merke ich meine Beine und es war schon anstrengend, aber das darf es auch sein.

Fazit: Ich vermisse noch immer meine alte Trainingsform, aber es scheint noch Hoffnung zu geben und ich scheine auf dem richtigen Weg zu sein, zu meinen alten Zeiten zurück zu finden, auch wenn bis dahin noch einige Zeit vergehen wird. Mein nächster Meilenstein ist erstmal der Köhlbrandbrückenlauf in 6 Tagen und ich bin sehr gespannt, wie anstrengend die Steigung mit meiner aktuellen Kondition werden wird. Hauptsache, der Besenwagen holt mich nicht ein!

Wettkampf 39. Int. Airport Race

Das Internationale Airport Race ist ein Laufevent, das jährlich am Hamburger Flughafen stattfindet. Der Hauptlauf ist ein 10 Meilen (ca. 16 km) Rundkurs rund ums Flughafengelände, Start und Ziel befinden sich auf der Anlage des „Lufthansa Sportverein Hamburg e.V.“. Ich selbst habe über die Bramfelder Winterlaufserie vom Airport Race erfahren, da die BMS Laufgesellschaft beide Läufe organisiert.

Sommer 2020 habe ich mich dann zum ersten Mal für das „37. Int. Airport Race“ am 13.9.2020 angemeldet. Durch die Pandemie wurde die Veranstaltung auf den Samstag und Sonntag gestreckt und die Teilnehmer zusätzlich auf Zeitfenster zwischen 9 und 15 Uhr verteilt. Gestartet wurde dann einzeln alle 10 Sekunden, um Abstände einzuhalten.

Streckenverlauf des 38. Int. Airport Race (2021)

So war der Lauf für mich durchaus ungewöhnlich. Da das Event aber zu einem der ersten Laufveranstaltungen meiner Laufkarriere (wenn man das überhaupt so nennen möchte) gehörte, war für mich ohnehin alles neu und ich kannte es nicht anders. Vor dem Pandemiebeginn im Frühjahr 2020 hatte ich lediglich bei den Hamburger Winterlaufserien in Bramfeld und Wilhelmsburg teilgenommen. Das sind kleine, aber feine Events mit freiem Start zwischen 9:30 und 12 Uhr und frei wählbarer Rundenzahl (je 3 bzw. 5 km pro Runde). Für mich war das damals optimal, da ich spontan entscheiden konnte, ob ich je nach Tagesform nur eine, oder doch zwei Runden laufen wollte.

Aber zurück zum Airport Race. 2020 war die Veranstaltung pandemisch eingeschränkt und auch der Lauf selbst war direkt beeinflusst, denn er fand ohne jegliche Straßenabsperrungen statt. So war die Strecke leicht verändert und verlief zunächst durch Wohngebiete statt an der Hauptstraße entlang und dann auch nicht durchs Flughafen-Parkhaus, sondern außen herum. Außerdem musste man an roten Ampeln anhalten und auf Grün warten. Insgesamt hat mir die Strecke aber so gut gefallen, dass nach meiner ersten Teilnahme sofort klar war, dass ich wieder dabei sein möchte.

Auch 2021 fand das „38. Int. Airport Race“ ohne Veranstaltungs-Programm statt, dafür mit 3G-Nachweis und Startfeld mit Abstand. Aufgrund einer Terminkollision mit dem Hamburg Marathon wurde es vom Sonntag, 12.09.2021 auf Samstag, 11.09.2021 verschoben. Dieses Mal ging’s dafür durchs Parkhaus und die Strecke war abgesperrt, sodass am Ende tatsächlich 10 Meilen auf meiner Laufuhr standen.

Lustigerweise sind meine Zielzeiten für 2020 und 2021 nahezu identisch, wobei ich im zweiten Jahr einen Kilometer mehr in der Zeit geschafft habe 😎. Die Pace lag also bei 7:00 bzw. 6:37 min/km, womit ich sehr zufrieden war.

Selbstverständlich meldete ich mich nach Ausschreibung direkt fürs „39. Int. Airport Race“ am 11.09.2022 an, in der Hoffnung, meine Bestzeit erneut zu knacken.

Doch dann kam meine Covid-Infektion und nach dem für mich sehr anstrengenden Möllner Citylauf vor zwei Wochen kamen mir Zweifel, ob ich die 16 Kilometer überhaupt schaffen würde. Am wahrscheinlichsten hielt ich die Variante, zwischendurch doch oft gehen zu müssen und vielleicht eine Pace von 8 min/km zu erreichen, was wiederum einen Zieleinlauf nach über 2 Stunden mit sich bringen würde. Die Schmach wollte ich mir, meinem Körper und allen anderen Beteiligten ersparen, also meldete ich mich von den 16 km auf den 5-km-Lauf um. Das klappte übrigens schnell und unkompliziert, was mich sehr freute.

Während der Hauptlauf um 11:00 Uhr startet, fällt der Startschuss für die 5 km als Letztes um 11:40 Uhr nach den Mini Airport Race Läufen (400 Meter und 1 Meile) für Kinder. Dementsprechend wuselig war es rund um die Startlinie, denn zuerst starteten eine Menge Kids und dann kamen sie ja auch alle an. Nach kleinen Wirrungen bezüglich der Startrichtung fiel dann aber irgendwann der Startschuss für den 5-km-Lauf. Ich ließ es zügig, aber ruhig angehen und hatte keine feste Zielzeit oder -pace. Auf jeden Fall fiel mir sofort auf, dass ich im Gegensatz zum Citylauf in Mölln dieses Mal nicht mit Abstand die Letzte war. Auch wenn ich am Ende nur für mich laufe und meine eigenen Ziele erreichen möchte, ist es doch motivierend, nicht von allen anderen abgehängt zu werden.

Die ersten 2 Kilometer liefen locker-flockig, dann wurde es etwas anstrengender, aber ich konnte mein Tempo halten und erreichte das Ziel mit einer überraschenden Pace von 6:53 min/km! Yeah!

Mit dieser Zeit bin ich absolut zufrieden, auch mein Puls war vor allem auf den letzten 2 Kilometern etwas höher, aber noch in einem annehmbaren Bereich. Alles in allem war es für mich ein gelungener Lauf, der mich motiviert, weiter am Ball zu bleiben, auch wenn meine Kondition gerade wirklich zu wünschen übrig lässt.

Beim 40. Int. Airport Race bin ich hoffentlich wieder beim 10-Meilen-Hauptlauf dabei und werde die tolle Strecke rund um den Hamburg Airport mit einer neuen Bestzeit ablaufen!

Wettkampf 26. Möllner Citylauf

Ich bin letztes Jahr zufällig auf den Citylauf in Mölln aufmerksam geworden und habe mich kurzentschlossen für den „Eulenspiegellauf“ angemeldet, bei dem man auf einer Strecke von 12 Kilometern verschiedene Seen umrundet. Der Lauf wird vom Möllner SV organisiert und findet eigentlich im Rahmen des Möllner Altstadtfestes statt, aber 2021 war aufgrund der pandemischen Situation alles sehr reduziert. Das hat mich aber keinswegs gestört und so ging es am 27.08.2021 um 15 Uhr los auf eine schöne Runde durch die Natur bei Mölln. Leider war das Wetter nicht ganz so gut, kurz vor dem Start gab es einen Regenguss und auch die letzte Viertelstunde regnete es wieder, aber immerhin war der Regen sommerlich warm 😉.

Strecke des Eulenspiegellaufs beim 25. Möllner Citylauf (2021)

Zum Glück blieb es die meiste Zeit trocken und so hat mir trotz einiger Verwirrungen bezüglich der Strecke der Lauf insgesamt so gut gefallen, dass ich mich direkt nach Ausschreibung für die diesjährige Ausgabe, den 26. Möllner Citylauf, angemeldet habe.

Dieses Jahr gab es parallel zum Laufevent ein Altstadtfest und so war in der Stadt einiges mehr los als 2021. Auch das Wetter war besser, dieses Jahr sollte es keinen Regen geben. Der 12km-Eulenspiegellauf startete wieder um 15 Uhr, was ich persönlich übrigens als eine sehr angenehme Startzeit empfinde. Viel besser, als am Wochenende früh morgens um 7 aus dem Haus zu müssen 😁. Nach der Anmeldung vor Ort holte ich mir das schöne, neongrüne Sportshirt mit Aufdruck des Laufs und der Sponsoren ab, das es bei diesem Lauf anstelle einer Medaille gibt, und spazierte Richtung Startlinie.

Nachdem ich eine Woche zuvor den Hamburg-10k erfolgreich absolviert hatte, war ich durchaus motiviert, die 12 km des Eulenspiegellaufs ebenfalls gut zu schaffen, aber dennoch hatte ich aufgrund meiner vergangenen Covid-Infektion durchaus Respekt vor der Distanz. So habe ich zwischen beiden Wettkämpfen nur einen lockeren 4km-Taperinglauf gemacht, um fit für den Möllner Citylauf zu sein.

Allerdings bestätigte sich dann meine Befürchtung: Mir fehlt immer noch die Kondition, die bis zu meiner Covid-Infektion selbstverständlich für mich war! Nach 3 Kilometern wurden meine Beine schon schwerer, es wurde anstrengend und längst hatten mich alle anderen Teilnehmer überholt und waren davon gezogen – obwohl ich mit einer Pace von rund 6:50 min/km recht flott lief 🤔. Die Schmach schob ich mental erstmal von mir weg, ich wollte nur noch ankommen und die 12 Kilometer schaffen. Und so lief und lief ich, jeder Kilometer fühlte sich endlos an, aber ich kam gut voran. Die Pace lag zwischen 7:10 und 7:40 min/km, bei Steigungen wechselte ich ins Gehen, da der Puls deutlich in den roten Bereich schnellte und ich meinen Körper nicht unnötig stressen wollte.

Kurz vor Kilometer 4 schaffte ich es übrigens, mich aufgrund fehlender Richtungspfeile zu verlaufen – der Läufer vor mir war falsch abgebogen, da er sich wohl spontan für die 4km-Strecke entschieden hatte und die Schlussräder hinter mir hatten ebenfalls nicht aufgepasst. So sammelte ich noch 600 Meter extra und erreichte nach 1:33:54 Stunden mit einer Pace von 7:25 min/km das Ziel. Ich war nicht komplett abgekämpft, aber es war ein wirklich anstrengender Lauf für mich, obwohl es „nur“ 12 Kilometer waren.

Leicht geänderte Strecke des 26. Möllner Citylaufs (2022) inklusive Irrweg

Es ist für mich immer noch schwer zu begreifen, wie sehr meine Kondition im Keller ist. Letztes Jahr war ich bei ähnlichem Puls trotz Regen 53 Sekunden, also fast eine Minute pro Kilometer schneller, das ist schon ein beachtlicher Unterschied.

Zieleinlauf beim 26. Möllner Citylauf (2022)

Trotzdem bin ich froh, die Strecke alles in allem gut überstanden zu haben und abgesehen von meiner fehlenden Kondition und einiger fehlender Wegweiser für die Laufstrecke hat es mir wieder gut gefallen. Nächstes Jahr bin ich gerne wieder dabei, natürlich bei den vollen 12 Kilometern für den Eulenspiegellauf!

Wettkampf Hamburg-10k Kaltehofe

Letztes Jahr hatte ich erstmalig vom „Hamburg-10k“ Wettkampf erfahren. Ursprünglich sollte er vor Ort in Hamburg stattfinden, wurde 2021 dann aber aufgrund der Pandemie am 30. Mai virtuell ausgetragen. Ich hatte mich letztes Jahr angemeldet, weil ich meine 10k-Bestzeit von 1 Stunde knacken wollte. Das hat nicht ganz geklappt, aber auch mit meiner Zielzeit von 1:02:47 Stunden war ich zufrieden.

Dieses Jahr sollte es aber endlich was mit dem Vor-Ort-Wettkampf werden, denn es gab gleich zwei Termine: Den Hamburg-10k Volkspark am 19. Juni und den Hamburg-10k Kaltehofe am 21.8.2022. Der Juni-Termin passte für mich leider nicht, aber mit dem Kaltehofe-Event liebäugelte ich eine ganze Weile, schließlich war da immer noch meine persönliche 10k-Bestzeit, die endlich unter 1 Stunde sinken sollte.

Streckenverlauf des Hamburg-10k Kaltehofe, Start ist oben links und Wendepunkt nach 5 km unten rechts.

Die Anmelde-Entscheidung wurde mir dann sozusagen abgenommen, denn ich hatte das große Glück, einen Startplatz für den Hamburg-10k Kaltehofe zu gewinnen! Hurra, das nenne ich mal Schicksal! Leider wurde mein Bestzeit-Vorhaben dann aber letzten Monat durch meine Covid-Infektion gesprengt. Selbige hatte auch zur Folge, dass ich lange überlegt habe, ob ich überhaupt in Kaltehofe starten will. Meine Pace lag im lockeren Training bei über 8 min/km, da hatte ich wirklich Angst vorm Besenwagen.

Der 21.8. rückte näher und weil Wetter und Motivation passten, entschied ich mich für die Teilnahme. Im schlimmsten Fall würde ich aufgegabelt werden, weil ich es nicht innerhalb der Zeit schaffe, aber ich hätte es immerhin versucht! An eine Bestzeit war natürlich nicht zu denken, ich wollte es einfach nur schaffen, nach Möglichkeit ohne Gehpausen.

Am letzten Sonntag ging es dann in aller Frühe nach Hamburg. Der Andrang war geringer als ich erwartet hatte, aber so war die Toilettenschlange nicht lang und wir alle hatten ordentlich Platz im Startfeld. Um 9 Uhr fiel dann der Startschuss und 91 Läufer machten sich bei Sonnenschein und 20°C auf den Weg entlang der Elbe. Schon im Startfeld beim Umsehen wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich die Letzte sein würde. Alle anderen Teilnehmer sahen allein von ihrem Erscheinungsbild viel sportlicher aus als ich – aber für einen Abbruch war es zu spät, also half nur noch die buchstäbliche Flucht nach vorne.

Wie erwartet zerstreute sich das Startfeld schon auf dem ersten Kilometer, was mich aber nicht störte. Ich konzentrierte mich auf meinen Lauf und versuchte, zügig, aber nicht am Limit zu laufen. Das klappte gut, wobei ich schnell merkte, dass die Sonne auch morgens um halb 10 schon ganz schön knallte. Zudem vergingen die Kilometer ungewohnt schleppend und zogen sich sehr hin.

Ein Lauf am Deich bei feinstem Wetter, die Sonne war morgens schon fast zu heiß für Sport!

Umso froher war ich, als ich nach rund 37 Minuten den Wendepunkt erreichte und mich mit Wasser stärken konnte. Die Zeit motivierte mich, da rückte der non-existente Besenwagen doch etwas in die Ferne und ich fühlte mich zudem ziemlich gut. Das zügige Laufen war anstrengend, besonders weil ich auf dem Hinweg bei einem für mich recht hohen Puls von 165 eine Schnecken-Pace von 7:21 min/km hatte.

Dafür konnte ich die Geschwindigkeit in der zweiten Hälfte fast halten. Insgesamt brauchte ich 1:16:03 Stunden für die 10km. Das entspricht einer Pace von 7:36 min/km, mein Puls lag im Schnitt bei 167. Beim Zieleinlauf war ich überglücklich, die Distanz ohne Gehpausen und deutlich unter der Zielschlusszeit von 90 Minuten geschafft zu haben!

Das Zielbier schmeckte außerordentlich gut und die Medaille ist sowas von verdient!

Ich bin zwar immer noch erstaunt und entsetzt, dass ich auf 10 Kilometer rund 15 Minuten langsamer bin als vor meiner Covid-Infektion, aber ich bleibe motiviert und werde weiter trainieren, um zu meiner alten Kondition zurückzukommen. Schließlich stehen noch einige Laufevents auf dem Zettel und Laufen ist für mich immer noch ein toller Ausgleich von der Bildschirmarbeit und dem Stress im Alltag.

Insgesamt hat mir das Event übrigens sehr gut gefallen. Die Startnummernausgabe lief problemlos, es gab Toiletten vor Ort und die Stimmung war gut. Natürlich ist ein Event mit 100 Leuten ganz anders als eine riesige Veranstaltung, aber für mich war es perfekt, um meine eigene Kondition nach Covid zu testen und einen schönen Lauf zu haben. Gefühlt war dieser Lauf für mich anstrengender als ein Halbmarathon vor einem halben Jahr, aber umso besser schmeckte das alkoholfreie Bier im Ziel – und die Medaille habe ich mir persönlich wirklich mehr als verdient und nun hängt sie hier ganz vorne an meiner Medaillenwand.

In dem Sinne danke an alle, die für das Event verantwortlich waren, fürs Organisieren und an alle anderen Teilnehmer fürs Mitmachen. Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen – und ich hoffe, in 2023 knacke ich dann endlich die vermaledeite Stunde für meine 10k-Bestzeit!

Covid und die Rückkehr zum Laufen

In meinem letzten Beitrag habe ich berichtet, dass ich meinen Lauftrainingsplan direkt mit einer Laufpause begonnen habe, denn nach dem ausgedehnten Wanderurlaub hat mein rechtes Schienbein Probleme gemacht. Als ich endlich wieder schmerzfrei war, folgte direkt der nächste Rückschlag: Ich hatte mich mit Covid infiziert.

Es war meine erste Infektion und ich bin durchgeimpft, also war die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf gering. Meine Symptome beliefen sich auch tatsächlich zunächst nur auf einen leichten Husten und Schnupfen über 5-6 Tage, wobei diese von einer ungewohnten Müdigkeit begleitet wurden, die deutlich länger blieb. Über zwei Wochen lang schlief ich nachts zwar durch und von den Stunden her mehr als genug, trotzdem war ich am Abend sehr oft ausgelaugt und müde und hätte schon um 20 Uhr ins Bett gehen können, obwohl der Tag nicht außergewöhnlich anstrengend gewesen war.

Natürlich hatte die Infektion auch zur Folge, dass sich meine ungewollte Sportpause weiter ausdehnte. Laut einem Artikel zum Thema „Sport nach Corona“ der BARMER hatte ich zwar einen milden Verlauf, bei dem lediglich eine kurze Pause von 3 Tagen nach Ende der Symptome empfohlen wird, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und kurierte mich aus und begann dann erstmal mit Spaziergängen zum Testen der Leistungsfähigkeit. Aus meinem Umfeld habe ich mehrfach miterlebt, dass junge Menschen nach einer Infektion plötzlich vom Treppensteigen aus der Puste sind oder auf einmal Probleme beim Spazierengehen haben, obwohl sie zuvor eigentlich fit gewesen sind. Das hat mir sehr zu denken gegeben, aber zumindest leichte Einheiten bereiteten mir auch über längere Dauer keinerlei Probleme.

So war es nach zweieinhalb Wochen an der Zeit für den ersten Lauf nach der Covid-Infektion. Da ich durch Urlaub und Schienbeinschmerzen auch in den vorherigen Wochen nicht oft laufen gewesen war, rechnete ich schon mit einem anstrengenden und deprimierenden Ergebnis – war aber trotzdem motiviert, denn es wird erfahrungsgemäß ja mit Mal zu Mal besser.

Ich verließ mich einfach auf mein Gefühl und lief locker, was wie erwartet anstrengend war, aber trotzdem auf den ersten Kilometern klappte. Wenn es zu schweißtreibend wurde, machte ich Gehpausen und trabte weiter, wenn der Puls wieder im ruhigen Bereich war. Nach der Einheit war ich froh, es getan zu haben, denn ich hatte auch beim Laufen keinerlei aktiven Beschwerden, aber auf der anderen Seite war ich überrascht, wie langsam meine Pace beim lockeren Laufen war. Aber es war der erste Lauf nach einer Pause, ich hatte gerade eine Infektion überstanden und mein Schienbein und auch meine Knie machten keine Probleme. Insgesamt war ich motiviert, wieder richtig ins Training einsteigen zu können.

Ein paar Tage später wollte ich testen, ob ich ein Stündchen locker durchlaufen kann. Das Wetter war tagsüber sonnig und heiß, aber abends war es angenehm und mein Vorhaben funktionierte – aber die Werte überraschten mich sehr. Vom Gefühl her lief ich locker vor mich hin, hatte dabei aber einen Puls von 150 bis 160 (für mich gelber Bereich) bei einer Pace von fast 9 min/km! Ich weiß, dass ich eine langsame Läuferin bin, aber wenn ich so langsam laufe, habe ich üblicherweise eine HF im grünen Bereich. Das war schon merkwürdig, aber ich schloss nicht aus, dass es am Wetter und der Laufpause lag.

Weiter ging es dann mit einem langsamen Dauerlauf von 50 Minuten nach Trainingsplan – und der war wirklich deprimierend! Ich sollte laut Plan bei einer HF von 130 bis 136 laufen, was ich beachtete und gut schaffte, aber die zugehörige Pace erreichte ich lange nicht. Am Ende hatte ich bei einer HF von 129 in 48 Minuten genau 5 km zurückgelegt, was einer Pace von 9:37 min/km entspricht. Das sind fast 10 Minuten! Ich war und bin wirklich schockiert über diese Langsamkeit, das muss ja von außen aussehen, als würde ich mich in Zeitlupe bewegen.

Nach diesen drei Einheiten stand für mich fest, dass ich durch die Covid-Infektion mit Husten, Schnupfen und Müdigkeit zwar nur milde Symptome gehabt hatte, aber bei höherer körperlicher Belastung auch nach einem Monat noch einen deutlichen Einbruch meiner Kondition bemerke. Bei einem lockeren Lauf nach Gefühl liegt mein Puls rund 15 Schläge höher als früher und dazu bin ich 1 bis 1,5 Minuten langsamer als gewöhnlich. Meine Bestzeit für 10 Kilometer sind 61 Minuten (6:06 min/km Pace) und ich bin letzten Herbst 2 Halbmarathon-Wettkämpfe innerhalb von 7 Tagen gelaufen (mit Pace von 6:54 bzw. 6:43 min/km). Momentan fühlt sich der 4. Kilometer im Lauftraining an wie der 18. bei einem Halbmarathon. Es ist wirklich überraschend und absurd zugleich, weil ich körperlich einfach noch langsamer bin, als ich es von mir gewohnt bin. Das belegt übrigens auch die Strava-Auswertung bei vergleichbaren Laufrunden:

Zeitlicher Verlauf meiner Pace bei Läufen auf vergleichbaren Strecken – der Covid-Einbruch ist deutlich sichtbar.

Ich bin natürlich froh, dass ich einen Monat nach der Infektion überhaupt laufen kann und im Alltag keine Probleme habe, aber dass meine Kondition so im Keller ist, hätte ich nicht gedacht. Es scheint mir damit ähnlich zu gehen wie einer ganzen Reihe von Sportlern. Sowohl aus Berichten über Profisportler als auch aus meinem persönlichen Sportler-Umfeld habe ich erfahren, dass es durchaus 12 bis 14 Wochen gedauert hat, bis die alte Fitness zurück war. Heftig, was das Coronavirus im Körper veranstaltet – darauf hätte ich gern verzichtet.

Ich will dennoch nicht aufgeben, denn es nützt ja nichts. Ich werde weiter trainieren und beobachten, wie sich meine Werte entwickeln werden. Außerdem steht nächste Woche ein Termin beim Arzt zum Durchchecken lassen an, damit ich nichts verschleppe. Sicher ist sicher, auch wenn ich abgesehen von dem Konditionsverlust keine Schmerzen oder anderen Beschwerden feststellen kann.

Laufpause statt Trainingsplan

Eigentlich wollte ich mit diesem Beitrag einen Motivationsblogeintrag für mich selbst schreiben. Ich bin aus dem Urlaub zurück und diese Woche beginnt mein 16-Wochen-Lauftraining, das mich auf den Halbmarathon im Oktober vorbereiten soll. Dafür hatte ich mir bereits letzte Woche einen neuen Flex21-Laufplan auf lauftipps.ch generiert und die Einheiten fleißig im Kalender abgespeichert.

Doch am Sonntag begann dann mein rechtes Schienbein zu ziehen. Da ich im Urlaub jeden Tag viel unterwegs war, ob auf Wanderungen oder beim Sightseeing, am Ende des Monats standen über 500.000 Schritte auf meiner Uhr und ich gehe stark davon aus, dass das der Grund fürs Ziehen ist. Ich dachte mir, ich würde es mit der Faszienrolle besser machen, aber leider war das in meinem Fall eine ziemlich dumme Idee. Seitdem tat das Schienbein richtig weh und fühlte sich an einer Stelle wie ein unsichtbarer, blauer Fleck an.

Laufpause
Bein hochlegen und schonen ist angesagt!

Deshalb habe ich mir erstmal Ruhe und Schonung verordnet und warte ab, wie es sich entwickelt. Sollte das Ziehen nicht weggehen, gehe ich natürlich zum Arzt, aber ich schätze, zum jetzigen Zeitpunkt würde man mir einfach zum Abwarten und Auskurieren raten.

Das läuft soweit ganz gut, denn ich merke schon eine leichte Besserung. Solange ich aber noch ein Ziehen und diesen blauen Fleck spüre, pausiere ich weiter. Und so ist nun die erste Woche meines Laufplans um und statt Kilometer durch Lauftrainings zu sammeln, lege ich gezwungenermaßen den rechten Fuß hoch. Das wird sich hoffentlich auszahlen, aber momentan bin ich ehrlich gesagt wirklich genervt. Eigentlich wollte ich wieder in meinen Lauftrott kommen und 3x die Woche laufen gehen, weil es mir sowohl körperlich als auch mental echt gut tut. Und jetzt kann ich nicht einmal spazieren gehen und meine Uhr erinnert mich zusätzlich daran, dass ich faul bin:

Polar-Uhr schlägt Cardio vor
Danke liebe Polar-Uhr, ich würde auch gern laufen gehen, aber ich darf nunmal leider nicht… :/

So ist dieser Beitrag keine Motivation, den Laufplan durchzuziehen, sondern stattdessen eine Erinnerung daran, dass es eben nicht immer rund laufen muss. Ich würde gern sofort raus und eine Runde drehen, aber im Zweifel mache ich mir damit dauerhaft etwas kaputt. Deshalb: Lieber etwas länger pausieren und dann gesund durchstarten! Auch wenn es mir wirklich schwer fällt.

Das MeinFrauenlauf-Frühjahrsevent 2022

Zur Info: Dieser Blogeintrag enthält Werbung, da ich MeinFrauenlauf-Botschafterin fürs Frühjahrsevent 2022 bin.

Am 30. April und 1. Mai 2022 fand das virtuelle MeinFrauenlauf-Frühjahrsevent statt. Eigentlich wollte ich schon im Vorfeld des Laufevents hier auf meinem neuen, frischen Blog davon berichten, aber die Zeit ließ es leider nicht zu. Dafür gibt es jetzt und hier meinen persönlichen Erfahrungsbericht.

Zunächst ein paar generelle Worte zum „MeinFrauenlauf“-Konzept: Ich habe erstmalig Anfang 2020 vom MeinFrauenlauf erfahren. Damals hatte die Covid-19-Pandemie gerade begonnen und wie viele andere Veranstaltungen auch wurden vorerst alle Laufevents abgesagt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel Wettkampf-Erfahrung und lediglich an der Bramfelder Winterlaufserie teilgenommen. An „richtig große“ Laufveranstaltungen traute ich mich noch nicht heran, aber ich hatte ein paar kleinere Läufe ins Auge gefasst.

Auf Instagram lief mir dann der MeinFrauenlauf über den Weg: Eigentlich finden auch beim MeinFrauenlauf die Läufe vor Ort in der Bodenseeregion statt, aber aufgrund der Pandemie sollte es erstmalig einen virtuellen Lauf geben. Das bedeutet, dass sich die Teilnehmer nicht an einem Ort treffen, um eine vorgegebene Strecke abzulaufen, sondern dass lediglich die Distanz vorgegeben ist und die Strecke irgendwo auf der Welt frei gewählt werden kann. Außerdem muss die gewählte Distanz an einem vorgegebenen Tag oder in einer vorgegebenen Zeitspanne absolviert werden.

Der Virtuelle MeinFrauenlauf fand damals am 13. und 14. Juni 2020 statt und zur Auswahl standen die Distanzen 5 km, 10 km, 15 km, 21,1 km (Halbmarathon) und 42,2 km (Marathon), die man wahlweise laufen, nordic-walken oder gehen konnte. Ich entschied mich ganz mutig für 15 km laufen, was für mich eine herausfordernde und zugleich recht selten in Wettkämpfen zu findende Distanz war. Als es dann noch die Ausschreibung für MeinFrauenlauf-Botschafterinnen gab, habe ich mich sofort beworben und durfte Botschafterin sein 🥳. Das hat mich wirklich sehr gefreut und zusätzlich motiviert! Als Botschafterin bekam ich ein knallig-grünes Botschafterinnen-Shirt und durfte mir einen Teamnamen für mein Team überlegen. So wurde das Team #LaufMitLisarr ins Leben gerufen und es gab wirklich kein Zurück mehr. Trotz widrigster Umstände am Tag des Laufs schaffte ich dann bei meinem ersten virtuellen MeinFrauenlauf die 15 km ohne gehen und war sehr stolz!

Mein Zielfoto des MeinFrauenlaufs im Juni 2020

Zum einen gefiel mir das Konzept des virtuellen Wettkampfes, weil ich frei entscheiden konnte, zu welcher Uhrzeit ich laufen gehen möchte. Da ich eine Nachteule bin, bin ich morgens wirklich selten fit und so konnte ich in Ruhe wach werden und mich auf den Lauf vorbereiten. Außerdem war ich zu dem Zeitpunkt noch der Meinung, zu langsam und schlecht für große Laufevents zu sein und beim virtuellen Lauf schaut mir niemand mit mitleidigem Blick zu.

Zusätzlich gefiel mir das Motto des MeinFrauenlaufs sehr: Es geht nicht um Bestzeiten und ums Siegen, sondern um das gemeinsame Laufen und gegenseitige Motivieren, obwohl man in ganz Deutschland, Europa und der Welt verteilt ist. Da das Event eigentlich am Bodensee stattfindet, waren viele Teilnehmerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs, aber es gab sogar Teilnehmerinnen, die ihre Runden auf den Malediven in den Flitterwochen drehten! Unglaublich cool! Durch die flexible Auswahl von Distanzen zwischen 5 km bis zum ganzen Marathon sowie Geschwindigkeiten von gehen über Nordic Walking bis zum Laufen ist für fast jede Teilnehmerin etwas dabei. Auch mein #LaufMitLisarr-Team war sehr weit gestreut: Von Gehen bis Laufen und von 5 bis 15 km war alles dabei!

Das große Paket des MeinFrauenlaufs im Frühjahr 2022

Als Sahnehäubchen konnte man bei der Online-Anmeldung zwischen zwei Varianten wählen: Dem kleinen und dem großen Paket. Das kleine Paket beinhaltet die Registrierung bei MyRaceResult, sprich der offiziellen Teilnehmerliste, bei der das eigene Ergebnis hochgeladen werden kann. Dort gibt es auch eine virtuelle Urkunde zum Download und natürlich kann man auch für ein Team der Wahl laufen. Beim großen Paket ist all das ebenfalls dabei und zusätzlich bekommt man per Post ein „Care-Paket“ zugeschickt, in dem sich eine Startnummer, eine Medaille und viele nette Goodies wie Nudeln, Schoki, Magnesium und Erfrischungsgetränke befinden.

Das virtuelle Konzept kam scheinbar insgesamt auch gut an, denn der MeinFrauenlauf fand fortan alle halbe Jahr als virtuelles Herbst- bzw. Frühjahrsevent statt. Da es mir Anfang 2020 so gut gefallen hat, war ich bei den weiteren Events jedes Mal wieder sofort dabei und meldete mich immer wieder für die 15 km Distanz im Laufen an. Es wurde für mich sozusagen zur Tradition.

Jetzt im Frühjahr 2022 gab es bereits die fünfte Wiederholung: Das MeinFrauenlauf-Frühjahrsevent 2022. Das Motto und die Auswahl an Geschwindigkeiten und Distanzen ist gleich geblieben und natürlich habe ich mich wieder für 15 km laufen angemeldet. Auch mein kleines, aber feines Team #LaufMitLisarr wurde wieder aktiviert und am Samstag ging’s los!

Zugegebenermaßen hatte ich dieses Mal einige Bedenken, da meine Kondition in den letzten Wochen zu wünschen übrig ließ und ich ungewohnt oft schwere Beine hatte, selbst bei leichten Trainingseinheiten. Ich rechnete also nicht mit einer Bestzeit, sondern hatte vielmehr als Ziel, ohne Pause zügig, aber schmerzfrei 15 km durchzulaufen. Und es passte überraschenderweise alles: Es waren zwar frische, aber angenehme 10°C mit Bewölkung, teilweise kam sogar die Sonne raus! Ich entschied mich also für die Kleidungs-Variante lang-lang und nahm ausreichend Wasser und Verpflegung mit.

Schon auf den ersten Kilometern war ich sehr glücklich, denn meine Beine meldeten sich überhaupt nicht und es lief locker flockig. Ich hatte kein Vollgas gegeben, aber lief zügig und ließ mich auch von meiner Laufbegleitung ein wenig „ziehen“. Die folgenden Kilometer liefen ähnlich gut, natürlich wurde es ab KM 12 schon anstrengender, aber ich hatte auf den letzten hundert Metern sogar noch Reserven und lief mit einem Lächeln über die virtuelle Ziellinie. Das war ein wirklich schöner Lauf, viel besser als erwartet und ich bin froh, wieder teilgenommen zu haben. Auch die anderen Teilnehmerinnen meines Teams haben tolle Erfolge erzielt und so war es ein rundum gelungenes Wochenende.

Mittlerweile finden ja auch wieder Vor-Ort-Laufveranstaltungen statt und so wird es am 20. & 21. Mai 2022 den Bodensee-Frauenlauf in Bregenz geben. Ich habe wirklich überlegt, ob ich daran teilnehmen könnte, aber leider passt es nicht in meinen Urlaubsplan und die Anreise von knapp 900 km ist für einen Kurztrip zu weit. Ich hoffe aber, dass es den virtuellen MeinFrauenlauf trotzdem weiterhin geben wird, da ich das Motto immer noch sehr schön finde und ich denke, dass es vor allem Laufanfängerinnen motiviert und ermutigt, an einer „richtigen“ Veranstaltung teilzunehmen, auch wenn sie virtuell ist.

Ich wäre beim nächsten Mal auf jeden Fall gerne wieder dabei, schließlich will meine 15k-Bestzeit endlich wieder geknackt werden 😉.