Fazit zum Flex60 Trainingsplan

Am 23. Januar habe ich mit dem Trainingsplan „Flex60 von 30 auf 60 Minuten Joggen“ begonnen. Der Plan geht über 10 Trainingswochen und beinhaltet 3 Trainingseinheiten pro Woche. Ich habe bisher durchgehend gute Erfahrungen mit den kostenlosen, aber individuell generierten Laufplänen von lauftipps.ch gemacht und deshalb auch jetzt, nach meiner Pause wieder damit begonnen.

Nachdem ich eingesehen hatte, wie sehr meine Kondition gelitten hat, habe ich den Flex60 gewählt und jetzt wo ich ihn beendet habe, ist Zeit für ein Fazit. Die Quintessenz gleich vorweg: Er hat wieder wunderbar funktioniert!

Die meisten Einheiten sind 30 Minuten lockerer Dauerlauf und ich musste mich wirklich zügeln, das nicht einfach auf 40 bis 50 Minuten auszudehnen.

Stick to the plan, trust the process!

Sich für 30 Minuten laufen in die Kniebandagen zu zwängen, fühlt sich zwar irgendwie übertrieben an, aber es nützt ja nichts und ich will meine Kondition ja effektiv wieder aufbauen. Und in der ersten Trainingswoche waren die 30 Minuten auch durchaus fordernd! Ich war froh, sie am Stück zu schaffen, aber ich blieb dran und am 1. April, Ostermontag absolvierte ich dann den letzten Trainingslauf mit dem Programm „60 Minuten am Stück laufen“. Wenn ich an Januar zurückdenke, als 30 Minuten noch auslaugend waren, und das mit April vergleiche, wo ich ein Stündchen gut laufen kann, bin ich vollkommen zufrieden. Ich habe meine Leistung gesteigert und fühle mich gut dabei!

Lauftraining [Flex60 W10-3]: 60 min am Stück laufen!

Laut Strava habe ich meine Fitness von 7 nach dem ersten Training auf 21 nach dem letzten Training sogar verdreifacht! Der Weg zu Werten bei 40 ist noch weit, aber der Anfang ist gemacht.

Passend mit Abschluss des Flex60-Trainingsplans habe ich dann leider Halsschmerzen und eine leichte Erkältung bekommen, wodurch ich erstmal knapp 1,5 Wochen pausieren musste. Meine finale Vorbereitung für den Lübecker Frauenlauf lief dementsprechend nicht so wie geplant, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Flex60 Trainingsplan – Woche 4 bis 7

Ein Monat ist seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und ich habe es geschafft, die geplanten Trainingseinheiten des Flex60 Trainingsplans weiter zu absolvieren. Gestern habe ich die letzte Einheit der 7. Trainingswoche beendet und so langsam bekomme ich wieder das Gefühl, dass mir das Lauftraining Spaß macht.

Das drückt sich vor allem dadurch aus, dass es mir immer leichter fällt, durchgehend zu laufen. Zwar konnte ich auch in der ersten Trainingswoche schon auf Biegen und Brechen über 30 Minuten durchgehend joggen, aber es war doch ziemlich anstrengend und damit alles andere als locker. Dadurch, dass ich in allen Trainingseinheiten mindestens eine halbe Stunde locker gejoggt bin, hat sich mein fauler Körper wieder daran gewöhnt und die Laufrunde, die vor knapp zwei Monaten noch eine Herausforderung war, ist mittlerweile locker absolviert. „Consistency is key“ – Beständigkeit zahlt sich aus!

Ich freue mich, dass meine Planung bisher aufgeht und ich alle Trainingseinheiten wie geplant absolvieren konnte. Bisher machen meine Knie gut mit und auch sonst geht es mir gut und ich bin fit. Einzig und allein der geplante Gewichtsverlust lässt noch auf sich warten, aber das Gleichgewicht zwischen Formaufbau und Kaloriendefizit zu halten, ist wirklich nicht trivial.

Dafür sieht auch meine Strava-Fitnesskurve endlich wieder zufriedenstellend für mich aus. Die letzten 2 Jahre ging es durch Covid, Urlaub, Festivalsaison und schlussendlich Faulheit stetig bergab, aber seit Mitte Januar auch wieder bergauf. Laut Strava habe ich meine Fitness in den letzten 3 Monaten um 157% gesteigert! Yeah!

Mein Lauf-Trainingsplan erstreckt sich übrigens insgesamt über 10 Wochen und wenn weiterhin alles (buchstäblich) läuft wie geplant, steht an Ostern die letzte Einheit „60 Minuten laufen und genießen“ an. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht genau. Als erstes Ziel steht im Mai der Lübecker Frauenlauf an, bei dem ich 10 Kilometer laufen möchte. Das sollte ich bis dahin hoffentlich wieder gut schaffen, die Frage ist nur, in welcher Zeit.

Mal sehen, wie es weiter läuft!

Flex60 Trainingsplan – Woche 1 bis 3

Die ersten drei Wochen meines aktuellen Lauftrainingsplans liegen hinter mir – Zeit für ein erstes Resümee.

Nachdem ich die letzten Monate kaum bis gar nicht trainiert hatte, musste ich erstmal realisieren, dass meine Kondition dadurch drastisch abgenommen hatte und ich mit dem Lauftraining viel niedriger wieder einsteigen muss, als ich es gern getan hätte. Weil eine Stunde locker laufen für mich nicht möglich war, entschied ich mich für den Trainingsplan „Flex60 von 30 auf 60 Minuten joggen“ , der sich nach Angabe einiger Faktoren automatisch, aber individuell erstellen lässt. Ich habe mit den Flex-Laufplänen von lauftipps.ch in den vergangenen Jahren durchweg gute Erfahrungen gemacht, allerdings waren das die Flex14- und Flex21-Trainingspläne für Halbmarathon-Distanzen. Mittlerweile kann ich das allerdings auch für den Flex60 bestätigen.

Da der Flex60-Trainingsplan viel niedriger ansetzt, gab es in den ersten Wochen keine „Sondereinheiten“ wie zum Beispiel Intervalle, sondern ausschließlich lockere Dauerläufe unterschiedlicher Dauer zwischen 30 und 50 Minuten.

Übersicht Flex60 – Trainingswoche 1 bis 3

In der zweiten Trainingswoche fiel mir während des Trainings auf, dass es mir doch leichter fiel als zu Beginn. Die meisten Einheiten waren 30 Minuten lockerer Dauerlauf im identischen Pulsbereich, aber nach wirklich anstrengenden ersten Läufen, bei denen ich zum einen froh war, als die 30 Minuten endlich um waren, weil es schlichtweg anstrengend war, und zum anderen deprimiert war, wie wenig Distanz ich zurückgelegt und wie wenig Kalorien ich dabei verbrannt hatte, wurde es mit jedem Mal besser. Bei der sechsten Trainingseinheit fühlte ich mich zum ersten Mal gut und lief wirklich locker. So langsam kam der Spaß zurück und das war ein richtig gutes Gefühl!

Als Krönung der drei Trainingswochen bin ich heute dann zum ersten Mal 50 Minuten am Stück gelaufen, also fast doppelt so lange wie in den anderen Einheiten. Man könnte das als Longrun bezeichnen, wobei ich mich persönlich etwas davor scheue. Für mich persönlich ist ein Longrun mindestens eineinhalb Stunden lang. Aber egal, denn wichtig ist, dass ich diesen Lauf durchgehend laufend ohne Gehpausen überstanden habe und ich noch länger hätte laufen können. Das konsequente Lauftraining drei Mal die Woche zeigt Wirkung und somit bin ich endlich wieder über 5 Kilometer weit am Stück gelaufen.

Ich habe mal nachgesehen: Das letzte Mal bin ich Anfang November 2023, also vor 3 Monaten über 5 Kilometer gelaufen, allerdings war das damals gefühlt anstrengender und auch Strava zeigt eine Relative Leistung von 29 an, während es heute nur 20 waren.

Neben meinem subjektivem Empfinden deutet auch Strava meine Aktivitäten der letzten Wochen als Leistungssteigerung:

Strava-Fitnessbericht des letzten Monats

Zugegebenermaßen sind Strava-Statistiken für mich immer eine nette Spielerei, aber am meisten motiviert mich, dass sich das Lauftraining für mich ganz subjektiv Stück für Stück immer besser anfühlt. Ich hoffe, die nächsten Trainingswochen wird es so weitergehen!

Hallo 2024!

Etwas später als alle anderen schreibe ich heute meinen ersten Beitrag im (nicht mehr ganz so) neuen Jahr. Ich habe die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um mir ein paar Gedanken darüber zu machen, wie das Jahr 2023 verlaufen ist und was ich in den nächsten Monaten erreichen möchte.

Ich bin im Allgemeinen kein Freund von Neujahrsvorsätzen, weil sie oft zum Scheitern verdammt sind, aber so ein Jahreswechsel ist für mich dennoch eine gute Gelegenheit, zurückzublicken, zu reflektieren und gegebenenfalls den Kurs zu ändern, wenn ich nicht zufrieden bin. Und das ist derzeit der Fall. Rückblickend habe ich nach meiner Covid-Infektion im Sommer 2022 nicht zu meiner alten Form zurückgefunden und das stört mich sehr. Ich habe damals gut drei Monate gebraucht, um nach dem immensen Konditionsverlust wieder halbwegs normale Lauftrainings absolvieren zu können und habe trotz Zweifel den Lübecker Halbmarathon geschafft, aber meine Wettkampfzeit lag deutlich unter der des Vorjahres. Dann kam der trübe Winter und ich habe die Zeit nutzen wollen, um mein Trainingspensum etwas herunterzufahren und Motivation für die nächste Saison zu sammeln.

Der Plan hat überhaupt nicht funktioniert und viel zu oft haben mich die Lauftrainings einfach nur deprimiert, wenn ich auf die Zeiten und Distanzen geschaut habe. Und dieses Gefühl durchzog im Endeffekt das ganze letzte Jahr. Ich habe mich im Winter und Frühjahr 2023 noch halbwegs an meine geplanten Trainingseinheiten gehalten, denn ich wollte beim 42. Int. Wilhelmsburger Insellauf (Halbmarathon) teilnehmen. Das klappte und ich kam gesund ins Ziel, aber es lief sich verdammt zäh und war sehr anstrengend – und wenn ich heute an diesen Tag zurückdenke, hat das wahrscheinlich meiner Motivation den letzten Rest gegeben.

Ich lief dann noch den Lübecker Frauenlauf Anfang Mai mit und war pro Kilometer eine Minute langsamer als meine selbst gesetzte Zielpace. Auch der Lauf war nicht so locker-flockig, wie ich es mir gewünscht hätte. Im Sommer verlagerten sich erstmal meine Prioritäten, denn es standen 3 Wochen Urlaub und Festivals an. Die geplanten Trainingseinheiten ließ ich zu oft ausfallen und so nahm meine Kondition natürlich weiter ab. So weit, dass ich das eigentlich geplante 10 Meilen (16 km) Airportrace in Hamburg wieder auf den kurzen 5-Kilometer-Lauf umbuchen musste, da ich im September nicht in der Lage war, die 16 km Wettkampfdistanz innerhalb der vorgegebenen Maximalzeit zu laufen. Von nichts kommt nun mal nichts und wie ich im Oktober schon ausführlich schrieb, fehlte mir die Ausdauer.

Seitdem sind weitere Monate vergangen und ich war weiter laufen, aber bei weitem nicht dreimal die Woche, wie früher. Dementsprechend sehen auch meine Strava-Statistiken für Lauf-Aktivitäten für 2023 aus:

Aktivitäten70
Distanz473,1 km
Zeit67h 42min
Höhenmeter932 m

Doch was jetzt?

Will ich das Laufen aufgeben, weil das letzte Jahr so bedrückend verlief?

Nein. Definitiv „Nein“.

Laufen selbst macht mir Spaß und hat für mich so viele positive Effekte, dass eine Erkenntnis ist, dass ich das Laufen wieder höher priorisieren werde. Ich will mir Lauftrainings in meinen Kalender eintragen und sie wahrnehmen wie alle anderen geplanten Termine. Auch wenn meine Pace momentan beschissen ist, bin ich nach dem Training glücklich, es durchgezogen zu haben und fühle mich körperlich besser. Das will ich endlich wieder öfter haben!

Ein weiterer, damit gewissermaßen zusammenhängender Punkt ist mein Gewicht. Ich habe im vergangenen Jahr insgesamt 15 kg zugenommen. Die Gründe sind mir rückblickend ganz klar, auch wenn ich schon erschreckend finde, wie lange ich die weiter wachsenden Pfunde ausgeblendet habe. Eigentlich müsste ich es besser wissen, aber es ist eben in dem Moment nicht so einfach und glasklar, wie es im Nachhinein erscheinen mag. Ich habe zu wenig trainiert, dadurch habe ich meinen täglichen Gesamtumsatz signifikant gesenkt, aber gleichzeitig nicht weniger Kalorien zu mir genommen, eher im Gegenteil. So entsteht eine (für mich) negative Kalorienbilanz und die überschüssigen Kalorien speichert der Körper als Fettreserven für schlechte Zeiten.

Auch das nervt mich, denn mir passen einige Kleidungsstücke nicht mehr und das will ich definitiv wieder ändern. Ich habe es schonmal geschafft, insgesamt 35 kg abzunehmen und somit weiß ich ganz genau, wie ich „die letzten“ 15 kg wieder loswerden werde. So ist die zweite Erkenntnis, dass ich meine Ernährung wieder so umstellen will, dass ein Defizit entsteht und ich die 15 kg wieder abnehmen werde. Damit das klappt, ohne dass ich hungere, wird es eine Zeit dauern. Da ich aber weiß, dass es für mich funktionieren wird, wenn ich mich an meine Regeln halte, werde ich auch dieses Thema für mich höher priorisieren.

Das bedeutet konkret, dass ich seit dem 1. Januar wieder konsequent Kalorien zähle. Ich habe meinen Grundumsatz berechnet und mir eine persönliche Grenze gesetzt, damit ich ein tägliches Kaloriendefizit habe und somit Fett abbaue. Auf die Details gehe ich vielleicht in Kürze in einem gesonderten Blogeintrag ein.

Diese zwei Themen, Sport und Gewicht, hängen natürlich zusammen. Meine Laufleistung wurde einerseits immer schlechter, weil ich zu wenig trainiert habe, aber auch, weil ich inzwischen mehr Gewicht „mitschleppe“ als in besseren Zeiten. Dementsprechend wird sich die Situation auch in beiden Bereichen verbessern, wenn ich mich an meine Pläne halte: Schaffe ich es, mein Gewicht mit gesünderer Ernährung zu reduzieren, werde ich schneller laufen. Schaffe ich es, wieder regelmäßig zu laufen, wird sich mein Gewicht reduzieren. Dazu gehören noch einige Punkte, die ich beachten will, aber grundsätzlich ist das das Zusammenspiel.

Wie zu Beginn dieses Beitrags erwähnt, mag ich Neujahrsvorsätze nicht, weil sie oft scheitern. Aber warum ist das eigentlich so? Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich brauche einen definierten Plan, um meine Ziele zu erreichen und mich nicht hinter Ausreden verstecken zu können. Das hat sowohl für meine 35-kg-Abnahme als auch fürs Erreichen meiner läuferischen Ziele für mich sehr gut funktioniert und mittlerweile habe ich gelernt, dass meine selbst gebastelte Methode der „SMART“-Methode sehr ähnelt.

Bildquelle: Dungdm93, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

„SMART“ ist dabei ein passend gewähltes Akronym, das ins Deutsche übersetzt für

  • Spezifisch: Formulieren Sie Ziele so konkret, spezifisch und gleichzeitig so einfach wie möglich.
  • Messbar: Wie möchten Sie die Zielerreichung messen, wann ist das Ziel erreicht? Zum Beispiel anhand von Zahlen oder mithilfe anderer Erhebungsmethoden.
  • Attraktiv: Das Ziel sollte angemessen, attraktiv, anspruchsvoll und erreichbar sein. Kurz: Sie müssen Lust haben, das Ziel tatsächlich zu verfolgen.
  • Realistisch: Das Ziel muss innerhalb der festgelegten Zeit und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln direkt beeinflussbar und machbar sein.
  • Terminiert: Eine zeitlich bindende Planung ist wichtig. Bis wann muss das Ziel erreicht sein, gibt es eventuell Zwischenziele?

steht. Diese Stichworte sollen helfen, Ziele klar und konkret zu formulieren und damit die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Manch einer mag jetzt seufzen, denn diese Methode wird auch gern in der Berufswelt verwendet, aber ich finde das Konzept wirklich gut – schließlich hatte ich mit einer ähnlichen Vorgehensweise selbst Erfolg, ohne dass ich wusste, dass es „SMART“ ist.

Ich erwähne diese Methode hier, weil ich sie jetzt aktiv angewandt habe, um aus meinen gewonnenen Erkenntnissen konkrete Pläne für mich zu erstellen.

Thema 1: Lauftraining

Mein Ziel: Ich möchte (wieder) 10 km in unter 70 Minuten laufen.

Mein Plan: Ich werde 3x die Woche, optimal jeden 2. Tag, meine Lauftrainings absolvieren. Ich trage mir meine Trainings im Kalender ein und werde sie wie alle Termine behandeln.

Zeitrahmen: Ich möchte mein Ziel bis zum Lübecker Frauenlauf Anfang Mai erreichen.

Thema 2: Gewichtsreduktion

Mein Ziel: Ich möchte 15 kg abnehmen.

Mein Plan: Ich zähle Kalorien mit FDDB und trage konsequent alles ein. Ich habe meinen Grundumsatz berechnet und daraus eine tägliche Kaloriengrenze für mich festgelegt, die ich nicht überschreiten will. Sporteinheiten werden auf den Grundumsatz aufaddiert, sodass sich dadurch meine Kaloriengrenze erhöht. Ich achte dabei jeden Tag auf genug Proteine und versuche, zuckerreiche Produkte zu vermeiden.

Zeitrahmen: Ich teile mir dieses Ziel in Zwischenziele ein und möchte bis Ostern (Ende März) 5 kg abgenommen haben.

Ich finde die Methode auch gut, weil man sich dabei wirklich Gedanken machen muss, was man eigentlich erreichen möchte und wie man es schaffen will.

Nun ist das neue Jahr schon 3 Wochen alt und ich zähle seit 3 Wochen Kalorien. Ich liege leider noch zu oft über meinem Limit, was aber trotzdem bedeutet, dass ich meist ein leichtes Defizit habe, da ich auch an Bürotagen ohne Sporteinheiten mehr als den Grundumsatz verbrauche. Bisher habe ich ca. 2 kg abgenommen und das motiviert mich, weiterzumachen. Bisher habe ich es nicht geschafft, 3x die Woche laufen zu gehen, aber ich habe mir heute die Lauftrainings in den Kalender eingetragen und ab morgen will ich mich an meine Lauftermine halten, schließlich sind endlich wieder Plusgerade und die Gehwege sind seit heute nicht mehr spiegelglatt.

Ich halte euch auf dem Laufenden und bin gespannt, wie gut meine Pläne funktionieren werden.

Die harte Erkenntnis: Meine Ausdauer fehlt!

Seit meiner Teilnahme beim Airport Race in Hamburg sind schon wieder drei Wochen vergangen, aber lauftechnisch ist nicht so viel passiert, wie ich geplant hatte. Eigentlich wollte ich nach dem Wettkampf regelmäßig, also jeden zweiten Tag mein Lauftraining absolvieren, aber dann kam einiges dazwischen. Zuerst eine Covid-19-Infektion in meinem Umfeld, aufgrund derer ich nicht möglicherweise positiv trainieren wollte, und dann viele Termine, sowohl beruflich als auch privat. Es endete damit, dass ich nach dem Airport Race ganze 14 Tage gar nicht laufen gegangen bin. Und als ich letzte Woche wieder losgelegt habe, war es fast wie ein Schlag ins Gesicht, obwohl es eigentlich logisch ist. Das durchgehende Laufen fällt mir gar nicht mehr leicht, jeder Kilometer wird beschwerlicher und offensichtlich fehlt mir die Ausdauer, „mal eben“ ein Stündchen locker zu laufen.

Manchmal läuft einfach gar nichts…

Die Erkenntnis ist für mich hart und ich wollte sie nicht so richtig wahrhaben, aber beim zweiten Training klappte dann wirklich gar nichts. Eine Mischung aus schweren Beinen, nasskaltem Wetter und dann auch noch ein Wolkenbruch, der mich nach 1,5 Kilometern abbrechen ließ. Ja, das sind die Momente, in denen sich das Trainieren eigentlich richtig auszahlt, denn das sind die Momente, in denen man sich einfach durchbeißen muss. Aber ich habe aktuell nicht die Substanz, mich durchzubeißen. Somit steht für mich fest: Ich muss drei Schritte zurücktreten und Abstand von meinen absolut zu hoch gesetzten Erwartungen an mich selbst nehmen. Ich habe in den letzten Monaten kaum trainiert und das ist die Quittung: Wer nicht trainiert, verliert die aufgebaute Kondition.

Herumjammern bringt die verlorene Kondition zwar nicht zurück, aber für mich ist sie wichtig, um zu erkennen, dass ich anders an die Sache rangehen muss. Ich kann von mir selbst nicht erwarten, dass ich genauso gut wie letztes Jahr bin. Ich kann momentan nicht „mal eben so“ eine Stunde joggen. Um an diesen Punkt zurückzugelangen, muss ich wieder konsequent und routiniert trainieren.

Und genau das werde ich jetzt auch tun. Daraus ergaben sich folgende Konsequenzen:

Ich werde nicht am Köhlbrandbrückenlauf teilnehmen. Die letzte Woche hat mir gezeigt, dass ich momentan nicht in der Lage bin, 12,4 km Wettkampf gesund zu absolvieren. Zum einen sind meine Beine schnell schwer und ich bin unfassbar langsam, aber noch wichtiger ist, dass mein Knie beim Lauftraining gestern nach KM 3 zu ziehen begann. Ich habe sofort eine Gehpause eingelegt und dann war alles wieder gut, aber auch das zeigt mir, dass mein Körper nicht trainiert genug ist. Deshalb ist die einzige sinnvolle Schlussfolgerung, dass ich, so schwer es mir auch fällt, nicht beim Lauf über die Köhlbrandbrücke in Hamburg mitmachen werde. Ich drücke trotzdem allen Teilnehmenden die Daumen, dass das Wetter trocken und vielleicht sogar sonnig werden wird. Der Lauf ist wirklich ein Erlebnis und ich hoffe, dass ich 2024 wieder mitlaufen werde.

Der Stadtwerke Lübeck Halbmarathon fällt ebenfalls für mich aus. Da ich den Köhlbrandbrückenlauf mit 12,4 km jetzt für mich ausschließe, weil ich nicht fit genug bin, werde ich in 13 Tagen nicht in der Lage sein, einen 21, 1 km Halbmarathon zu schaffen. Das ist absolut unrealistisch und daher kann ich jetzt schon mit Gewissheit sagen, dass ich am 15. Oktober nicht starten werde. Auch das fällt mir sehr schwer, denn letztes Jahr war der Lübecker Halbmarathon für mich persönlich ein wichtiger Wettkampf, weil ich ihn nach meiner überstandenen Covid-19-Infektion geschafft habe.

Ich habe alle meine geplanten Trainingseinheiten aus dem Kalender gelöscht. Ich hatte mir im Sommer einen 10-Wochen-Halbmarathonplan zusammengestellt, aber ohnehin zu viele Einheiten ausfallen lassen. Deshalb war der Plan sowieso unrealistisch und zudem ist er mit meiner Absage beim Lübecker Halbmarathon eh hinfällig geworden. Erschwerend hinzu kommt, dass die dort angegebenen Zeiten und Einheiten für mein aktuelles Trainingsniveau zu hoch sind und ich jetzt ganz neu anfangen will, damit meine Ziele wieder realistisch und erreichbar sind.

Kurzfristig heißt das alles für mich, dass ich diese Woche erstmal ohne konkrete Distanz- oder Zeitvorgabe kurze Laufrunden absolvieren will. Wenn es mir zu anstrengend wird, werde ich Gehpausen einlegen. Die sind übrigens keine Schande, sondern gehören zu einem effektiven Training dazu. Schließlich habe ich vor Jahren mit 7 x je 1 Minute laufen, 2 Minuten gehen angefangen und mich von ganz unten auf 30 Minuten durchgehend laufen hochgearbeitet. Damals war ich nach der einen Minute schon völlig fertig, heute kann ich immerhin noch eine Viertelstunde laufen, bevor es anstrengend wird. Und da setze ich jetzt an, dann wird es hoffentlich auch schnell besser.

Erstmal will ich diese Woche hinter mich bringen und die Lauftrainings wieder zu einem Teil meiner täglichen Routine machen. Denn am Ende hat das Laufen für mich viele positive Effekte und die möchte ich nicht missen.

Wettkampf 40. Int. Airport Race

Ich hatte ja schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, dass der Frühsommer lauftechnisch eher desolat war und ich mich bessern wollte. Leider kam wieder alles anders als geplant und so habe ich auch im Sommer zu selten trainiert. Zu viele Termine, zu wenig Motivation und weiterhin zu viele Kilos auf den Rippen waren der Grund, aus dem ich eine Woche vor dem 40. Int. Airport Race am 10. September 2023 in Hamburg beschlossen habe, meine ursprüngliche Anmeldung für 10 Meilen (16,1 km) erneut auf die kleine 5-km-Runde umzuschreiben. Das hatte ich im Vorjahr aufgrund meiner Covid-Infektion bereits tun müssen und ich war zugegebenermaßen sehr von mir selbst enttäuscht, dass es dieses Jahr wieder sein musste. Das Airport Race ist ein schöner Wettkampf, der jährlich im Herbst stattfindet und damit die seltene Distanz von 16 Kilometern bedient, die genau zwischen den häufigen 10-km- und den 21,1-km- also Halbmarathon-Läufen liegt. Für mich sind das eigentlich etwa 1:40 Stunden Anstrengung und somit eine gute Distanz bzw. Zeit, um mich schön auszupowern. Aber dieses Jahr war ich dafür einfach nicht bereit. Ich hatte zu selten trainiert und als ich eine Woche vorher testweise „mal zwei Stunden ruhig laufen“ wollte, entpuppte sich schon das als Quälerei. Also siegte die Vernunft und ich sah ein, dass es mit den 16 Kilometern nichts werden würde, wenn ich schon nach 11 Kilometern in sehr langsamem Tempo kurz vor der Erschöpfung war. Die Ausdauer leidet nun mal extrem, wenn man nicht am Ball bleibt – zumindest bei mir.

Aber die angesagten 26 °C und Sonnenschein waren am Ende auch ein nicht zu unterschätzender Faktor für mich, die eh eine desolate Wettkampfvorbereitung hinter sich hatte. Ich war froh, dass sich mein Laufpartner spontan entschied, mir Gesellschaft beim kurzen Lauf zu leisten und so durchlitten wir den kurzen, aber anstrengenden Lauf gemeinsam. Startschuss war um 11:40 Uhr, die Langstreckendistanz war bereits um 11:00 Uhr gestartet und dann folgten die Kinderläufe. Dadurch war es wieder ein leichtes Chaos, denn eine Menge Kinder und deren Eltern und Verwandte tummelten sich rund um die Startlinie, aber irgendwann ging es dann los. Die ersten Kilometer liefen locker-flockig, aber ab KM 3 wurde es zugegebenermaßen etwas anstrengend. Die Sonne knallte, ich war zügig unterwegs und so war ich heilfroh, nicht 16 Kilometer laufen zu müssen, sondern schon nach 5 Kilometern völlig nass geschwitzt im Ziel ankommen zu dürfen. Die aufgebaute Dusche tat wirklich sehr sehr gut! Dazu sei erwähnt, dass mich warmes bis heißes Wetter sehr belastet und ich noch nie einen Wettkampf bei über 20 °C gelaufen war. Den hella Halbmarathon hatte ich ja aus ähnlichen Beweggründen sausen lassen und dieser Wettkampf bestätigte mich nochmal darin, dass ich mehr trainieren muss, bevor ich eine Langdistanz bei den Temperaturen gut überstehe.

Mein Zielfoto beim 40 Int. Airportrace 2023 – es war wirklich sehr warm und sonnig!

Aber am Ende muss ich auch sagen, dass ich froh war, den Lauf mitgemacht zu haben. Nach der Absage beim hella Halbmarathon war ich geknickt und wollte besser werden. Das habe ich nicht wirklich geschafft, aber immerhin bin ich gelaufen und ins Ziel gekommen.

Nun geht es an die Vorbereitung für den nächsten Lauf, für den ich angemeldet bin: Den Köhlbrandbrückenlauf am 3. Oktober 2023. Es ist nicht viel Zeit, aber die 12,4 Kilometer sollte ich bis dahin gut schaffen, auch wenn an eine Bestzeit nicht zu denken sein wird.

Ein turbulenter Frühsommer

Mein letzter Beitrag in meinem Laufblog ist lange her. Das liegt hautsächlich daran, dass die letzte Zeit lauftechnisch für mich nicht so verlaufen ist, wie ich es geplant hatte. Nach dem Halbmarathon beim Wilhelmsburger Insellauf Anfang April und meiner mittelmäßigen Leistung war ich zwar motiviert, meine Kondition bis zum nächsten Wettkampf, dem hella Halbmarathon Ende Juni zu verbessern, aber ich habe es, kurz gesagt, nicht geschafft.

Im April habe ich nach einer Regenerationspause zwar wieder einen Trainingsplan erstellt und für mich zugeschnitten, aber die 3 Wochen Urlaub Ende Mai bis Anfang Juni waren zwar schön, aber ich habe nur ein einziges Mal Zeit und Möglichkeit fürs Lauftraining gefunden – und nach meiner Rückkehr war der Halbmarathon nur noch zwei Wochen hin!

Ich habe dennoch weiter trainiert und lange mit mir gehadert, bevor ich einen Tag vor dem Wettkampf endgültig beschlossen habe, trotz Meldung nicht beim hella Halbmarathon Hamburg zu starten. Es fiel mir wirklich extrem schwer, aber neben meiner halbgaren Trainingsleistung kam noch hinzu, dass Temperaturen um 28 °C und Sonnenschein angesagt waren. Generell ist die Hitze fürs Laufen nicht optimal, aber ich weiß, dass es für mich dann besonders belastend wird. Ich habe 2021 beim Nordseelauf in der virtuellen Variante mitgemacht und musste dafür jeden zweiten Tag virtuell eine Distanz zwischen ca. 6 und 14 Kilometern laufen. In dieser Woche war es in Lübeck sehr heiß und obwohl ich extra in den Abendstunden lief, war ich unfassbar langsam und es fiel mir richtig schwer. So war mir das Risiko des Totalversagens zu groß und ich entschied mich für meinen allerersten DNS (Did Not Start) bei einem Vor-Ort-Wettkampf. Glaubt mir, es fiel mir richtig, richtig schwer und ich habe sehr lange nachgedacht, ob ich nicht doch starten und zur Not viele Gehpausen machen sollte.

Aber die Wettervorhersage sollte sich bewahrheiten und als ich im Nachgang die Berichte der Läufer beim hella Halbmarathon las, war ich zufrieden, denn es war wirklich heiß und belastend gewesen. Chapeau an alle, die es durchgezogen haben!

Ich wollte nach dieser Absage wieder Motivation sammeln, aber fiel stattdessen in ein riesiges Motivationsloch, aus dem ich bis jetzt noch nicht ganz wieder rausgekrochen bin. Bis zum Wettkampfwochenende war ich zuletzt entsprechend meiner Trainingsvorgabe drei Mal die Woche laufen, aber nach dem DNS hatte ich so gar keine Lust mehr und fühlte mich wirklich elend. So kam es, dass ich drei Wochen lang gar kein Lauftraining absolviert habe, bis ich mir diese Woche endlich wieder in den Arsch trat. Der innere Schweinehund war riesig, aber für eine planlose 5-Kilometer-Runde um den Block am Abend reichte es.

Tatsächlich hatte ich mit dem Schlimmsten gerechnet und wurde positiv von mir selbst überrascht, denn ich schaffte die Runde locker und ohne Gehpausen. Das habe ich nach anderen Trainingspausen schon schlimmer erlebt und habe teilweise alle 10 Minuten eine Pause eingelegt. Es ist also vielleicht doch nicht Hopfen und Malz verloren und so werde ich mir in den kommenden Tagen einen neuen Trainingsplan basteln und wieder jeden zweiten Tag eine Runde laufen gehen, um wieder ins Training zu kommen und eine Routine zu entwickeln.

Übersicht meiner wöchentlichen Laufkilometer in der letzten Zeit – das muss besser werden!

Das wird in Anbetracht vieler beruflicher und privater Termine kein leichtes Spiel, aber so weitermachen wie bisher will ich auf keinen Fall. Auch wenn es sehr bequem ist, abends einfach auf dem Sofa zu versacken, fehlt mir das Laufen, denn es tut mir sowohl körperlich als auch seelisch sehr gut, meine Runden zu drehen.

Nächster Halt sprich Wettkampf ist Ende August der Blankeneser Heldenlauf in Hamburg, für den ich mich und meinen Laufpartner für die Bergziege² angemeldet habe – jepp, ganz schön verrückt, ich weiß. Mal sehen, wie fit ich bis dahin sein werde und wie schlimm hunderte Treppenstufen für mich als Flachlandläuferin werden!

Wettkampf 42. Int. Wilhelmsburger Insellauf

In meinem letzten Blogeintrag „(Weniger als) 3 Wochen bis zum Wilhelmsburger Insellauf“ hatte ich ja bereits zusammengefasst, wie ich auf den Wilhelmsburger Insellauf aufmerksam geworden bin und wie meine bisherigen Teilnahmen buchstäblich liefen.

Am 2. April 2023 war es so weit und ich machte mich gemeinsam mit meinem Laufpartner in aller Frühe auf den Weg in Hamburgs Süden, denn der Startschuss für den Halbmarathon des 42. Int. Wilhelmsburger Insellaufs sollte um 10 Uhr fallen. Die Straßen waren frei und im naheliegenden Parkhaus waren wie beschrieben noch Parkplätze frei, sodass die Anreise stressfrei und entspannt vonstattenging. Das Wetter war ebenfalls fast optimal. Zwar war es mit rund 4 °C echt frisch, aber die Sonne schien und es war kaum eine Wolke am Himmel. Sehr gut!

Vor Ort war dann einiges los: Nach der virtuellen Durchführung 2021, bei der ich den Halbmarathon in Lübeck gelaufen war, und der pandemisch eingeschränkten Teilnahme 2022 vor Ort in Hamburg war dieses Mal deutlich mehr los. Viele Menschen tummelten sich rund um den Startbereich und es gab einige Pavillons und Foodtrucks mit Dingen wie Bier und Crêpes.

Wir machten uns direkt auf den Weg zur Startnummernausgabe, dann noch schnell in die übliche Toilettenschlange gestellt und dann war es auch schon so weit. Wir reihten uns relativ weit hinten im Startfeld ein, da meine Form nicht die Beste war und ich den Halbmarathon einfach nur schaffen wollte. Außerdem ahnte ich schon, dass ich mich fürs unerwartet tolle Wetter doch zu warm angezogen hatte. In der Sonne war es echt ganz schön warm! Die ersten Kilometer durch die Wohngebiete Wilhelmsburgs brachten mich dadurch schon ins Schwitzen, aber als es in Richtung Deich ging, wurde es durch den Wind doch recht frisch und ich war froh, die gefütterte Jacke anzuhaben.

Konditionell lief es am Anfang sehr gut für mich. Die Pace lag unter unserer angepeilten Geschwindigkeit, aber anfangs bin ich erfahrungsgemäß immer recht schnell unterwegs, bis sich der Läuferpulk entzerrt hat und ich in Ruhe meine Geschwindigkeit finden kann. Das Wetter blieb den ganzen Lauf über konstant, also sonnig und fast frühlingshaft.

Die erste Hälfte des Laufs war für mich besser als geplant. Es lief locker-flockig und ich fühlte mich gut, allerdings nahm die Kondition in der zweiten Hälfte doch merklich ab, was ich auch an meiner Pace sehen konnte. Die Beine wurden schwer, aber schlimmer war doch ein Ziehen an beiden Hüft-Adduktoren (die Muskeln, die vorne seitlich vom Bauch in die Beine laufen), das ich vorher noch nie gehabt hatte. So offensichtlich hat mir mein Körper noch nie gezeigt, dass ich neben dem Lauftraining auch Krafttraining machen sollte, um meinen „Core“ zu stärken. Verdammt!

Es blieb glücklicherweise beim Ziehen und wurde kein Schmerz, sodass ich den Halbmarathon ohne Gehpausen schaffte.

Streckenverlauf der Halbmarathon-Distanz des 42. Int. Wilhelmsburger Insellaufs

Am Ende brauchten wir 2 Stunden und 37 Minuten und ich war überglücklich, das Ziel erreicht zu haben! Der Halbmarathon hat mir gezeigt, dass die Distanz für mich immer noch keine Selbstverständlichkeit ist und ich hart trainieren muss, um sie gut zu überstehen.

(Weniger als) 3 Wochen bis zum Wilhelmsburger Insellauf

Eigentlich hätte der Titel dieses Blogeintrags mit „Noch 4 Wochen“ beginnen sollen, aber ich habe letzte Woche nicht die Zeit gefunden, ein paar Zeilen zu schreiben. Mittlerweile ist Mitte März und es sind genau genommen noch 2 Wochen und 3 Tage bis zum 42. Int. Wilhelmsburger Insellauf im Süden Hamburgs.

Ich nehme dieses Jahr bereits zum dritten Mal an der Elbinsel-Halbmarathon-Distanz des Insellaufs teil. Zum ersten Mal war ich Ende 2020 auf diese Laufveranstaltung aufmerksam geworden. Ich hatte kurz zuvor bei der virtuellen Variante des Lübecker Marathons meinen allerersten Halbmarathon geschafft (darüber hatte ich in diesem Beitrag zum Lübecker Marathon 2022 geschrieben) und war motiviert, im Frühjahr 2021 an einem „richtigen“ Halbmarathon-Wettkampf vor Ort teilzunehmen. Hamburg ist für mich nicht weit entfernt und der Int. Wilhelmsburger Insellauf klang interessant, denn die Strecke verläuft am Deich entlang und sah recht grün und schön aus.

Streckenverlauf der Distanz Elbinsel-Halbmarathon (21,0975 km) des Int. Wilhelmsburger Insellaufs

Leider wurde daraus nichts, denn die Covid-19-Pandemie hielt die Welt immer noch in Schach und so fand auch der 40. Int. Wilhelmsburger Insellauf am 11. April 2021 virtuell statt. Da ich noch nicht viel Wettkampferfahrung hatte, machte mir das wenig aus und so schaffte ich es, 20 Minuten schneller zu sein als bei meinem ersten Halbmarathon ein halbes Jahr zuvor 🤩! Ich freute mich sehr und nahm mir vor, 2022 wieder beim Insellauf mitzumachen.

Dieses Mal klappte es und so ging es für mich zum 41. Int. Wilhelmsburger Insellauf am 3. April 2022 in den Süden Hamburgs, um 21,1 km am Deich lang zu laufen. Der April macht ja bekanntlich was er will und deshalb will ich mich übers unbeständige Wetter gar nicht beschweren, aber auf die Regenschauer hätte ich verzichten können. Außerdem war der Lauf für mich als vergleichsweise langsame Läuferin relativ einsam. Schnell hatte sich das Spitzenfeld abgesetzt und so lief ich den Großteil der Zeit allein. Dafür war die Strecke wirklich hübsch und grün, das hat mir gut gefallen. Zum Zieleinlauf fing es passenderweise noch einmal an zu regnen und so hatte ich mir das Zielbier mehr als verdient – auch wenn ich 2022 lediglich 2 Minuten schneller war als im Jahr zuvor. Irgendwie lief es nach der Winterpause nicht wirklich gut, aber immerhin hatte ich es geschafft.

Jedenfalls stand für mich deshalb bereits direkt nach dem Lauf fest, dass ich mich für 2023 wieder anmelden werde. Schließlich ist ein Termin Anfang April eine wunderbare Motivation, sich über Weihnachten und den Winter über fit zu halten.

Soweit der Plan. Um meine Motivation weiter zu manifestieren, habe ich mir Ende 2022 einen Halbmarathon-Trainingsplan zusammengebaut, der im Dezember begann und über 16 Wochen bis zum Wettkampf am 2. April 2023 geht. Die Umsetzung war dann allerdings durchwachsen:

Die erste Trainingswoche lief gut und ich konnte alle Trainings absolvieren, aber dann habe ich mir über die Weihnachtstage eine dicke Erkältung eingefangen und habe pausieren müssen. Im Januar lief es dann buchstäblich besser, wobei ich mich insgesamt deutlich langsamer fühlte als bei früheren Einheiten. Meine Erkenntnis: Ich bin immer noch nicht wieder auf dem Trainingsstand von vor meiner Covid-Infektion im Sommer 2022. Aber jammern nützt ja nichts, stattdessen blieb ich dran und trainierte weiter. Im Februar wurde aus meiner Trainings-Ruhewoche dann aufgrund von Terminen lauftechnisch eine komplette Pause, wobei ich stattdessen viele Schritte sammelte und mir einrede, dass das auch eine Form von Training ist 😉 Vor zwei Wochen war ich beim 120-Minuten-Longrun etwas flotter unterwegs als vom Trainingsplan vorgegeben – das wurde direkt mit einem tagelangen Muskelkater in den Waden bestraft. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, eigentlich sollten mir 2 Stunden Laufen doch nichts ausmachen?! Dadurch folgten jedenfalls erneut ein paar Tage Pause und ich habe immer noch leicht schwere Beine, wenn ich locker laufen gehe.

Mein Habmarathon-Trainingsplan, die Wochen sind von unten nach oben zu lesen.

Glücklicherweise sind die aktuell geplanten Trainings laut Trainingsplan eher leicht, denn es ist wieder Ruhewoche. Nächste Woche geht es dann mit einem lockeren Lauf, einem Intervall und einem Longrun in die Vollen, bevor ich mich dem Tapering widme: Fünf sehr lockere, kurze Einheiten in Vorbereitung auf den Halbmarathon am 2. April 2023 und dazu am Wettkampf-Vortag meine für mich traditionelle Nudelparty mit Tagliatelle satt 😎.

Vom Trainingsplan sind also 11 von 16 Wochen um und mein Fazit bisher ist eher durchwachsen. Ich weiß nicht, ob ich zu nachlässig war bzw. zu viele Trainingseinheiten ausfallen lassen musste, sodass ich nicht so viel Form aufgebaut habe wie ich hätte können. Wenn ich auf die Übersicht in Strava schaue, sind es dennoch eine Menge Einheiten und im Großen und Ganzen fühle ich mich etwas fitter als im Herbst .Dennoch rechne ich nicht damit, beim Insellauf auch nur in die Nähe meiner aktuellen Halbmarathon-Bestzeit zu kommen. Im Hinblick auf meine Trainingsform ist „Die 21,1 km schaffen“ mein primäres Ziel und über alles unter 2,5 Stunden (meine Post-Covid-19-Infektions-Zeit) würde ich mich zusätzlich freuen.

Also mal schauen, was die nächsten Tage noch bringen und was ich in 3 Wochen über den Wettkampf schreiben werde.

Klammheimliche Preiserhöhung – Hey Strava, das ist nicht fair!

Eigentlich wollte ich schon länger einen neuen Blogeintrag mit den Fortschritten meines Halbmarathon-Lauftrainings schreiben, aber dieses Thema ist mir noch wichtiger: Ich habe relativ zufällig bemerkt, dass Strava den Jahresbeitrag für die Bezahl-Mitgliedschaft erhöht hat – und zwar ohne eine Mitteilung an zahlende Mitglieder!

Als Einleitung: Strava ist eine Webseite bzw. ein Service, die es Sportlern ermöglicht, sich plattformübergreifend zu vernetzen und ihre Trainingseinheiten miteinander zu teilen. Man hat eine Timeline, in der alle Aktivitäten von Sportlern auftauchen, die man abonniert hat und kann sich gegenseitig „Kudos“ (engl. für „Daumen hoch“) für die Leistungen und Erfolge geben. Natürlich gibt es noch viele weitere Funktionen, Analysen und Statistiken und gerade ich weiß nur zu gut, dass Server und Entwickler nicht von Luft und Liebe leben, deshalb erfreue ich mich an bunten Übersichten und anderen netten Features und zahle seit 2020 für „Summit“, eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft. Aus „Summit“ wurde irgendwann einfach nur die Strava-„Mitgliedschaft“, wobei es weiterhin die Möglichkeit gibt, Strava kostenlos zu nutzen – dann aber ohne erweiterte Trainings-Analysen und Funktionen wie die Jahresstatistik.

Nach meinem kostenlosen Probemonat im Jahr 2020 habe ich jedenfalls jährlich zum 1. Juli jeweils 59,99 € für 12 Monate Strava-Mitgliedschaft bezahlt. Das wurde mir damals per E-Mail angekündigt:

Strava-Quittung für meine Jahresmitgliedschaft aus dem Jahr 2020

Fortlaufend wurde dann der Jahresbeitrag per Paypal abgebucht, weitere E-Mails seitens Strava gab es nicht. Da sich nichts geändert hat, empfand ich das bislang auch nicht als notwendig, schließlich hatte ich die Quittung fürs initiale Abonnement und die Information von Paypal.

Abbuchungen für meine Strava-Jahresmitgliedschaft aus den Jahren 2020, 2021 und 2022

Als ich aber vor ein paar Tagen in meine Strava-Konto-Einstellungen schaute, war ich sehr verwundert! In meiner Mitgliedschaft ist vermerkt, dass mir für die Jahresmitgliedschaft im Juli plötzlich 74,99 € abgebucht werden sollen:

Screenshot meiner Strava-Mitgliedschafts-Seite

WTF?

Ernsthaft: Ich habe keine E-Mail und auch kein Pop-up in der Strava-App oder auf der Strava-Webseite bekommen, dass die Preise für die Jahresmitgliedschaft von für mich bisher 59,99 € auf saftige 74,99 € erhöht werden (oder worden sind?)! Das ist eine Preissteigerung von 25 % – und das ohne jegliche Ankündigung oder Hinweis an mich als Kunden. Ist sowas überhaupt erlaubt?

Ich habe auch schon auf „Warum sehe ich einen anderen Preis als erwartet? Mehr erfahren“ geklickt, das hat allerdings nicht viel gebracht:

Verlinkte Webseite hinter „Mehr erfahren

Würde es nicht um Geld gehen, wäre es fast witzig, dass ich nicht berechtigt bin, zu erfahren, warum ich einen anderen Preis als erwartet sehe.

Ich habe dann etwas weiter recherchiert und bin schlussendlich auf einen Beitrag vom 23. Januar 2023 im „The Strava Club“ gestoßen. Man kann auf Strava diversen Clubs beitreten und ich bin schon ewig Mitglied im „The Strava Club“, allerdings bin ich nicht sicher, ob jeder Nutzer automatisch in diesem Club ist (ich glaube nicht). Der Club-Beitrag heißt jedenfalls „Clarifying Subscription Pricing Confusion“ und ist ein Statement, das genau meine gerade beschriebene Beobachtung thematisiert.

Zusammengefasst sei man zu schnell vorgeprescht und habe wohl das Update auf der Mitgliedschaftsseite zu früh und unangekündigt ausgerollt, was in der Community großen Ärger erzeugt hat. Stravas Vorhaben ist, den Mitgliedschaftspreis abhängig vom Land zu machen, in dem sich der Nutzer befindet. Auf der Seite https://www.strava.com/pricing kann jeder Nutzer nachsehen, wie der lokale Preis aussieht. Für mich, also für Deutschland steht dort aktuell entweder 10,99 € pro Monat oder 74,99 € pro Jahr.

Aktueller Screenshot von https://www.strava.com/pricing

Okay, Strava will also das Kostenmodell „lokalisieren“ und hat einen Fehler beim Ausrollen gemacht. Was mir aber weiterhin Bauchschmerzen bereitet, ist, dass, wie bereits erwähnt, bis heute keine einzige E-Mail oder direkte Nachricht an mich als Nutzer gesendet wurde, um mich über diese Änderung zu informieren.

Ich habe den Club-Beitrag nur durch eigene Recherche gefunden und er ist schon fast zwei Wochen alt. Wenn Strava dort schon eingesehen hat, dass die fehlende Kommunikation ein Fehler war, wann wird denn endlich direkt kommuniziert?

Das alles hinterlässt bei mir einen wirklich bitteren Beigeschmack, denn das ist nicht das erste Mal, dass Strava bestehende Kunden im Regen stehen lässt. Erst vor einigen Wochen, im Dezember, gab es eine Strava-Aktion, bei der es 25 % Rabatt auf die Strava-Mitgliedschaft gab – für Neukunden 😑😔 Es gab massiv Beschwerden aus der Community, doch leider hat Strava nicht reagiert und bis zum Ende der Aktion gab es diesen Vorteil tatsächlich nur für neue Mitglieder. Wer, wie ich, seit Jahren zahlendes Mitglied ist, ging leer aus.

Nun also als weiterer Fauxpas die klammheimliche Erhöhung der Mitgliedschaftsbeiträge, dessen offizelle Ankündigung weiterhin aussteht. Ich frage mich auch, was mit den Mitgliedern ist, die z.B. jetzt zum 1. Februar eine Verlängerung ihrer Mitgliedschaft durchlaufen haben. Haben sie unangekündigt 74,99€ bezahlt? Und wäre das rechtlich erlaubt?

Außerdem frage ich mich, was man wohl in anderen Ländern für die Jahresmitgliedschaft zahlen wird – und wie viele Nutzer jetzt wohl in ein „günstigeres“ Land umziehen werden. Diese Praktik gibt es bei Diensten wie Netflix oder Spotify ja schon länger – nun will sich also auch Strava auf dieses Thema einlassen.

Was denkt ihr denn von der Umstellung? Ist es vielleicht sogar fairer, weil Strava eine globale Community ist und in anderen Ländern eine Strava-Mitgliedschaft aktuell vielleicht vergleichsweise teuer ist, wenn man sie mit anderen Kosten vergleicht?

Ich warte jedenfalls erstmal weiter auf das offizielle Statement von Strava. Bis zu meiner Jahresmitgliedschaftsverlängerung im Juli habe ich ja noch ein paar Wochen Zeit und auch wenn mein „Mitgliedschaft kündigen“-Finger schon gezuckt hat, nachdem ich über die Preiserhöhung in meinem Profil gestolpert war, halte ich erstmal die Füße still.